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Channel: Seite 384 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Trotz Corona: Marktschwärmerei Schönwalde wird jetzt im April ein Jahr alt!

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Im April gibt es die Marktschwärmerei Schönwalde nun bereits ein ganzes Jahr. Gegründet wurde sie von Dr. Inge Schwenger auf ihrem Landgut Schönwalde. Die Idee, vor vielen Jahren in Frankreich aus der Not vieler Landwirte heraus geboren und inzwischen in etlichen europäischen Ländern etabliert, ist aber auch zu schön: In einer Marktschwärmerei finden sich viele regionale Erzeuger zusammen, die online ihre Produkte zum Kauf anbieten.

Ganz egal, ob es um Steaks, Rüben, Kräuter, Craft Bier oder Brot geht: Alles lässt sich im Netz (https://marktschwaermer.de/de/assemblies/11939) in einen virtuellen Warenkorb legen und am Ende des Online-Shoppings auch gleich im Internet bezahlen. An jedem Freitag nachmittag bringen die Händler ausschließlich die bestellten Waren auf das Landgut Schönwalde, um sie hier den Kunden zu übergeben.

Das funktioniert bereits sehr gut. In dem einen Jahr des Bestehens haben sich bereits 705 potenzielle Käufer in der neuen Schönwälder Marktschwärmerei zusammengeschlossen. Jede Woche wird auf diese Weise bereits ein „Tausender“ Umsatz gemacht, der fast vollständig bei den regionalen Erzeugern ankommt.

Inge Schwenger: „Gerade in den heiklen Corona-Zeiten bietet die Marktschwärmerei sehr viele Vorteile. So findet der Kauf bargeldlos im Internet statt. Vor Ort bauen die Händler ihre Stände meist im Freien auf. Unsere Kunden sind sehr gesittet. Sie stellen sich mit dem erforderlichen Mindestabstand zueinander an, nennen ihre Kundennummer und bekommen dann auch schon ihren Einkauf ausgehändigt. Das minimiert die Kontaktzeiten, bei denen das Virus übertragen werden könnte. Zugleich kann man sich ganz sicher sein, frische regionale Produkte zu erhalten.“

Um weitere Kontakte zu vermeiden, gibt Inge Schwenger selbst die Waren für einige Zulieferer aus: „Neben Kompost und Kleintierstreu aus eigener Erzeugung verteile ich für einige Zulieferer auch Backwaren und Ziegenprodukte.“

Sascha Kraatz aus Pausin ist seit einem dreiviertel Jahr als Verkäufer mit dabei. Er hat Wildprodukte und frisch gelegte Eier in seinem Portfolio: „Eier gehen zurzeit am besten, das ist einfach nur noch verrückt. Erst heute habe ich wieder 15 Leute vom Hof gejagt, die wollten die Eier am liebsten noch selbst auffangen, wenn sie aus den Hühnern kommen.“

Ab April wird es auf dem Landgut Schönwalde übrigens auch wieder eine Versorgung aus der Gastronomie geben – und zwar auf eine rein kontaktlose Weise. Koch Boris Steiner bereitet eine kleine Karte vor: „Es gibt morgens eine Frühstückplatte und später am Tag vier, fünf Gerichte. Ich denke da etwa an einen Hühnereintopf, an ein gegrilltes Bauernbrot mit gebratener Kaninchenleber, Pilzen und Speck, an den Klassiker ‚Himmel und Erde‘ (Blutwurst, Kartoffelbrei, Schmorzwiebeln und Apfelkompott) und an Kaiserschmarrn.“

Inge Schwenger: „Die Speisekarte wird im Internet stehen, das Essen gibt es nur auf Voranmeldung. Das ganze Haus ist abgeschlossen, wir geben das Essen nur nach draußen zum Mitnehmen. Gezahlt wird bargeldlos mit Karte. Sollte es zu einer Ausgangssperre kommen, so bietet wir das Essen stattdessen als Take-away zum Mitnehmen an. Wir können so aber noch eine schöne Landküche mit regionalen Produkten anbieten – für alle Havelländer, die gern etwas Abwechslung auf dem Teller vorfinden möchten.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Landgut Schönwalde, Dorfstraße 31, 14621 Schönwalde-Glien OT Dorf, Tel.: 030-65217989, www.daslandgut.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 169 (4/2020).

Der Beitrag Trotz Corona: Marktschwärmerei Schönwalde wird jetzt im April ein Jahr alt! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


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