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Channel: Seite 384 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Kino-Filmkritik: Bloodshot

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Es gibt nicht nur die beiden amerikanischen Comic-Universen Marvel („Spider-Man“) und DC („Superman“). Ein weiterer Big Player ist der Valiant Verlag. Er verlegt ebenfalls Superhelden-Comics. Der bekannteste Comic aus diesem Verlag ist sicherlich „Blood­shot“. Seine Geschichte wird im gleichnamigen Kinofilm erzählt, als Regisseur kommt Dave Wilson zum Einsatz.

Im 1 Stunde 50 Minuten langen Actionstreifen lernen wir den Elite-Soldaten Ray Garrison (Vin Diesel) kennen, der hart durchgreift, wenn es um Terroristen geht, aber ganz weich wird, wenn seine Frau in seiner Nähe ist. Nach einem erfolgreichen Einsatz trifft ihn die Rache der Terroristen schwer. Erst wird seine Frau vor seinen Augen brutal gemeuchelt, dann fängt sich auch Ray eine tödliche Kugel ein.

Nur, dass Ray wieder zu sich kommt. Anscheinend hat die US Army seinen toten Körper dem Militärwissenschaftler Dr. Emil Harting (Guy Pearce) überlassen. Dem ist es gelungen, Ray mit der Hilfe von Milliarden kleinster Nanoroboter wieder auf die Beine zu bringen. Ray kann nun Verletzungen umgehend heilen. Auch sonst hat er einige neue Fähigkeiten hinzugewonnen. Nur: Kaum ist er wieder bei Bewusstsein, folgt er seinem eigenen Plan – Rache.

„Bloodshot“ bietet Action pur. Hier fliegen die Fetzen, es gibt markige Sprüche, Muskeln werden geballt und es gibt Erstaunliches zu sehen. So etwa einen erbitterten Kampf auf einem fallenden Fahrstuhl. Und Vin Diesels Gesicht wird mit einer Schrotflinte weggeschossen, um sich dann in Sekundenschnelle neu zu formen (deswegen auch die FSK-Freigabe ab 16 Jahren).

Spannend wird die Geschichte, weil sich schon bald zeigt, dass Ray manipuliert wird – und seine Handlungen auf falschen Annahmen beruhen. Das erklärt so manche übertrieben klischeebeladene Szene im Nachgang – und gibt dem Film eine komplett neue Ebene.

Genau diese Manipulation schadet dem Film aber leider auch wieder. Der Zuschauer weiß schon bald nicht mehr, was wahr ist und was gelogen. Das nimmt der Hauptperson ihre ganze Vita und Hintergrundgeschichte – und damit auch ihren Charakter. Hinzu kommt, dass sämtliche anderen Figuren nur reine stereotype Abziehbilder sind, denen jegliche Tiefe fehlt und die im Film auch nur sehr schablonenhaft beschrieben werden. So fiebert man weder mit dem Helden mit, noch bereitet es einem echte Freude, wenn die Bösen endlich ihre Strafe bekommen.

So freut man sich zwar, dass man Vin Diesel in ordentlichen Actionszenen genießen kann. Es kommt aber nach dem Abspann nicht der Wunsch auf, Mister Bloodshot noch einmal in Action zu sehen. (CS / Bild: © 2020 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH)

Tipp: 3 von 5 Sternen
FSK: ab 16 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=6o4ksd7KnK4

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 169 (4/2020).

Der Beitrag Kino-Filmkritik: Bloodshot erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


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