Wachow ist sicherlich der dörflichste Teil von Nauen. Der Ortsteil liegt zwischen der Kernstadt und Brandenburg an der Havel inmitten von ganz viel Natur. Zu Wachow gehören auch die Wohnplätze Gohlitz und Niebede mit dazu. Marc Siemeht, einer der drei Ortsbeiräte in Wachow: „Wir sind mit 900 Bewohnern der einwohnerstärkste Ortsteil von Nauen und zugleich der südlichste Punkt von Nauen. …
… Wir liegen zwar ein wenig abseits vom Schuss, aber wir haben relativ viel Zuzug. Wir profitieren davon, dass der Speckgürtel von Berlin weiter ins Umland wächst. Vor allem Familien mit Kindern ziehen zu uns: Unsere Kita ist voll ausgelastet. Die Zugezogenen genießen die wunderschöne Landschaft, die Natur, die Ruhe und das Leben im ländlichen Bereich. Zugleich hat man als Wachower eine gute Anbindung an die Autobahnen und ist in 25 Minuten an der Berliner Stadtgrenze.“
Marc Siemeth ist selbst erst 2002 zugezogen. Der Neu-Wachower stammt aus Schleswig-Holstein, seine Frau aus der Schweiz: „Wir sind schon eine bunt gemischte Gruppe hier in Wachow.“
Nun hat Wachow etwas, was nicht jeder Ortsteil hat – ein wirklich sehenswertes Dorfgemeinschaftshaus. Die in leuchtendem Gelb angemalte hundert Jahre alte Villa mit ihren vielen Erkern, Balkonen und Aufgängen ist ein echter Hingucker – und soll zukünftig der absolute Mittelpunkt des Dorfgeschehens sein.
Marc Siemeth: „Wir möchten im Dorfgemeinschaftshaus alle öffentlichen und dörflichen Aktivitäten bündeln – auch die Sitzungen des Ortsbeirates. Das Haus hat schon immer eine tolle Optik. Es nagte aber bereits der Zahn der Zeit an ihm. Deswegen sind wir froh, dass wir bereits 2016 mit der Sanierung begonnen haben und in drei Bauabschnitten viel erhalten konnten.“
Am 26. September gab es vor Ort einen „Tag der offenen Tür“, um den Anwohnern den Abschluss der Arbeiten zu präsentieren. Die Döner-Villa aus Wachow stellte an diesem Tag einen alten US-Schulbus als Foodtruck vor die Tür, um Currywurst und Burger zu verkaufen. Das passte auch thematisch: Das Dorfgemeinschaftshaus war früher einmal eine Schule. Viele Wachower nutzten tatsächlich die Gelegenheit, um zu schauen, was das Investment von 1,3 Millionen Euro an dem Haus bewirkt hat. Das Geld kam zur Hälfte von der Stadt Nauen und zur Hälfte als Fördermittel aus dem Leader-Programm für den ländlichen Raum.
Jetzt gibt es vor Ort einen Fahrstuhl, um das Haus barrierefrei zu machen. Im Haus praktizieren nun der Allgemeinmediziner Matthias Redsch und der Zahnarzt Sebastian Arndt. Die Volkssolidarität ist eingezogen, die Wachower Heimatstube ist am Start und auch die Kita Zwergenvilla ist wieder vor Ort. In naher Zukunft soll im Keller ein Jugendclub etabliert werden.
Marc Siemeth: „Nun kämpfen wir noch dafür, dass die Landesstraße, die durch Wachow führt, erneuert wird.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 176 (11/2020).
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