Lisa Gentz ist die Leiterin vom Jugenclub Nauen, der im Familien- und Generationenzentrum (FGZ) schräg gegenüber vom Rathaus ein Zuhause gefunden hat. Sie kümmert sich auch um das „SUB“, also um den Skate- und BMX-Park in der Robert-Bosch-Straße. Hier können sich die Jugendlichen nicht nur sportlich betätigen, sondern sich auch ganz legal mit der Sprühdose an einer Graffiti-Wand austoben. Diese soll nun mit einer Tausend-Euro-Spende erweitert werden.
Der Nauener Skate- und BMX-Park „SUB“ liegt gleich hinter dem Burger-Tempel „Big Diner“ in der Robert-Bosch-Straße. Im Park gibt es seit 2015 eine weitläufige Anlage mit in Beton gegossenen Rampen, auf denen BMX-, Scooter- und Skateboard-Fahrer ihre waghalsigen Tricks üben können.
Lisa Gentz (28) kennt die Jugendlichen vor Ort. Sie leitet im Auftrag des Vereins Johanniter Unfall-Hilfe e.V. den Jugendclub im Nauener FGZ bereits seit 2016. Regelmäßig ist sie aber auch im „SUB“ anzutreffen und kümmert sich hier um die mobile Jugendarbeit: „Das etwa 2.000 Quadratmeter große Gelände gehört der Stadt. Wir versuchen, es selbst mit sauber zu halten und den Müll zu beseitigen. Wir haben hier in den letzten Jahren viel bewegt und in Eigenarbeit und mit der Hilfe von Spenden Großes auf die Beine stellen können. So gibt es inzwischen einen abschließbaren Container, in dem wir Werkzeuge, BMX-Räder und Scooter zum Ausleihen, aber auch einen Erste-Hilfe-Kasten verstauen können. Da ich von der Johanniter Unfall-Hilfe komme, kenne ich mich als Ausbilderin mit Erster Hilfe sehr gut aus. Und angesichts der Stunts, die hier auf den Rampen ausgeführt werden, braucht man schon manchmal ein Pflaster.“
Ein zweiter Container dient als Unterstand, wenn das Wetter einmal nicht so mitspielt und ein plötzlicher Regenschauer die BMXer ansonsten zum Nachhausegehen zwingen würde.
Lisa Gentz, die aus Brandenburg an der Havel stammt und eine PKR-Stelle besetzt: „Bei unserer Jugendarbeit beziehen wir die Jugendlichen im ‚SUB‘ stets mit ein, wenn es etwa darum geht, neue Bänke aufzustellen, eine Feuerstelle zu bauen oder die Container anzumalen. Schön ist es, wenn die Jugendlichen auf diese Weise ein Gefühl für ihren Park bekommen und aktiv verhindern, dass es vor Ort zu Vandalismus kommt. Das passiert nämlich immer wieder einmal und bringt auch uns in Verruf. So hat man etwa unseren schönen Container-Unterstand abgefackelt. Das ärgert mich sehr.“
Sehr beliebt ist im „SUB“ auch die freistehende Graffiti-Wand – die einzige Fläche in ganz Nauen, die sich legal besprühen lässt. Lisa Gentz: „Wir haben ein paar echt begabte Sprayer im Ort, die sich an der Wand ausprobieren dürfen. Auch Marvin, der unsere BMX-AG im ‚SUB‘ leitet, kann sehr gut mit der Lackdose umgehen. Ich würde schon sagen, dass wir ein paar echte Talente hervorgebracht haben. Allerdings ist unsere Graffiti-Wand mit fünf Metern Länge und zwei Metern Höhe sehr klein. Uns schwebt vor, diese Wand über die gesamte Wiese zu ziehen. Dann könnten sich die Sprayer noch mehr austoben. Und die Wand wäre zugleich ein Sichtschutz für das nahe ‚Big Diner‘. Allerdings kostet so eine Wand Geld – Geld, das wir nicht haben.“
1.000 Euro von German Security und germanSITEC
Einmal im Monat loben die Falkenseer Sicherheitsunternehmen German Security und germanSITEC 1.000 Euro für den guten Zweck aus. Vereine und gemeinnützige Interessengruppen können ihre Projektbeschreibungen über die Mail-Adresse info@unserhavelland.de einreichen. Zusammen mit dem Landkreis-Magazin „Unser Havelland“ wird alle vier Wochen ein neuer Empfänger der Spende bestimmt und mit einem Scheck bedacht.
Christian Hecht, Geschäftsführer von German Security: „Wenn sich Jugendliche im öffentlichen Raum treffen, wird das meist nicht gern gesehen. Dann werden sie verdrängt. Das Problem wird damit aber nicht gelöst. Wir brauchen dringend mehr Projekte, die die Jugendlichen auch selbst spannend finden und an denen sie großen Spaß haben. Ganz in diesem Sinn finden wir die vielen Aktivitäten rund um den Nauener Skate- und BMX-Park sehr spannend. Wir investieren gern tausend Euro, um das Angebot vor Ort auf noch breitere Füße zu stellen.“
Der Scheck wurde am 18. Februar übergeben. Lisa Gentz: „Wir freuen uns sehr. Wir leiten die Energie der Jugendlichen somit in positive und künstlerische Bahnen und wirken so auch dem Vandalismus im Park entgegen. Das Sprayen dient auch dem aktiven Stressabbau. Und bei Veranstaltungen ist unsere Wand vielfältig nutzbar – etwa für Graffiti-Battles und für Workshops. Wir fördern so die Vielfältigkeit der Freizeitangebote in Nauen und erreichen für den Skate-Park mehr Popularität.“
Die Graffiti-Wand soll über Ostern erweitert werden. Einen großen Ansturm wird sie am 28. August erfahren. Dann soll im „SUB“ zum sechsten Mal das Stadtevent „Nauen auf Rollen“ stattfinden. Bei diesem Spektakel gibt es von 12 bis 18 Uhr einen Contest der besten Scooter-, BMX- und Skateboardfahrer, ein Graffiti-Battle mit professioneller Anleitung, viel Musik und gutes Essen. (Text/Fotos: CS)
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Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 180 (3/2021).
Der Beitrag Sprühdose raus: 1000 Euro für die Erweiterung der Nauener Graffiti-Wand! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.