Dieser Ausflug hat Tradition! Einmal im Jahr unternehmen die Stadtverordneten von Falkensee eine gemeinsame Fahrradtour und besuchen zusammen die Baustellen des Ortes. Am 22. Oktober lud Julia Concu als Vorsitzende der SVV Falkensee zu einer neuen Exkursion ein. Etwa 30 Radfahrer folgten ihr zu Schillerallee, Radweg der Sympathie und Hallenbad.
Treffpunkt war um 9:30 Uhr auf der Grünfläche gegenüber vom Rathaus Falkensee. Während die letzten Radfahrer noch eintrudelten, konnten sich die ersten Anwesenden bereits davon überzeugen, wie umfassend der Falkenseer Anger mit Fördergeldern aus dem Bund-Länder-Programm „Zukunft Stadtgrün“ modernisiert wurde.
Etwa 30 Radfahrer fanden sich am Samstagmorgen am Treffpunkt ein, darunter viele Parteivertreter aus der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung. Julia Concu als Vorsitzende der SVV Falkensee und damit als Gastgeberin der Fahrradtour war sehr froh, dass der ASB seine Rikscha zur Verfügung gestellt hatte. So konnten auch zwei Mitglieder aus dem Beirat für Menschen mit einer Behinderung an der Tour teilnehmen. Der Stadtverordnete Martin Eiselt, der sich auch im ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V.) engagiert, trat ordentlich in die Pedale, um seine beiden Fahrgäste in der Rikscha an der erstmals inklusiven Tour teilhaben zu lassen.
Der erste Halt wurde in diesem Jahr in der Schillerallee hinter der Kant-Schule gemacht. Hier baut HELMA zusammen mit der K.O.O.P. Häuser und Wohnungen vor allem für Bürger aus Falkensee. Die Berliner Firma K.O.O.P. Projekt GmbH wollte vor Ort nach dem Prinzip der Baugemeinschaft vorgehen. Das hat nicht gut funktioniert, wie Geschäftsführer Torsten Birlem beim Besuch der Stadtverordneten erklärte: „Wir haben 60 Familien beraten, am Ende sind nur ganz wenige übrig geblieben. Die niedrigen Bauzinsen haben dafür gesorgt, dass sich unsere Bauherren gefragt haben, warum sie selbst mit Hand anlegen sollen, wenn es das Geld doch gerade billig von der Bank gibt.“
In der Folge hat HELMA sein Engagement an der Schillerallee erweitert. Die Baumaßnahmen vor Ort sind im vollen Gange.
Bei zunehmend sonnigerem Wetter ging es für die Radfahrer um den Neuen See herum, am Mauerweg entlang bis hin zum Radweg der Sympathie. Hier gibt es einen Abschnitt, der vom Berliner Stadtrand am Spektegrünzug mitten durch den Geschichtspark bis zur Hamburger Straße führt, der bislang noch nicht ausgebaut wurde. Bauderzernent Thomas Zylla, der auch den Tourenplan für die Fahrradtour ausgearbeitet hatte: „Wir sprechen hier über 450 Meter. Bei der Planung hat uns die Denkmalpflege intensiv begleitet, da wir den Geschichtspark mit dem Außenlager des Konzentrationslagers Sachsenhausen kreuzen werden.“
Zu einem echten Problem wächst sich der Anschluss von der Hamburger Straße bis zum aktuellen Ende des Radwegs der Sympathie aus. Er führt nämlich 285 Meter weit durch Berliner Gebiet hindurch. Und die Berliner haben anscheinend kein Interesse daran, den aktuellen Trampelpfad zu ertüchtigen. Thomas Zylla: „Da tut sich erst einmal nichts, ich sehe keine Bewegung in der Planung. Es geht für die Berliner auch um die Laichwege der Knoblauchkröte, die den bestehenden Weg queren.“
Wichtig ist den Falkenseern übrigens auch eine sichere Querung der Radfahrer über die Hamburger Straße.
Weiter ging es zur Kreuzung L20 und Seegefelder Straße – also mitten hinein in das aktuelle Verkehrschaos, das hier am neuen Hallenbad einen aktuellen Hotspot findet. Der Ausbau der L20, die von Seegefeld zur B5 führt, wird vom Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg verantwortet – und käme laut Zylla sehr gut voran: „Es gab Verformungen auf der Straßendecke der L20. Decke und Binde werden abgetragen und neu aufgebracht.“ Es wird damit gerechnet, dass die L20 Anfang November wieder durchgehend für den Verkehr geöffnet wird.
Das gilt allerdings nicht für die Seegefelder Straße. Die wichtige Verbindung des nahen Wohngebiets zur L20 bleibt noch sehr lange eine Baustelle. Hier baut die Stadt Falkensee.
Thomas Zylla: „In der Seegefelder Straße haben die Arbeiten an der Straße Mitte September begonnen. Zurzeit kümmern sich die Arbeiter darum, eine neue Regenwassererschließung anzulegen. Die Straße wird auch in Hinblick auf das Hallenbad und den neuen Park+Ride-Parkplatz neu gebaut. Hier wird eine Linksabbiegerspur mit eingeplant. Die Kosten für den Neubau der Straße werden mit 1,8 Millionen Euro veranschlagt. Mit einer Fertigstellung rechnen wir im Juni 23.“ Die Seegefelder Straße wird auf der Höhe des Hallenbades übrigens als Tempo-50-Straße geplant. Das rief bei einigen Teilnehmern der Fahrradtour ebenso Unmut hervor wie der Fakt, dass vor Ort sehr viele alte Bäume gefällt wurden.
Direkt neben dem Hallenbad wurde am 24. Oktober inzwischen auch der Startschuss für den Bau des erwähnten Park+Ride und Bike+Ride Parkplatz am Bahnhof Seegefeld gegeben. 105 Pkw-Stellplätze und 48 überdachte Fahrradabstellplätze sollen hier entstehen. Thomas Zylla: „Ladesäulen und eine Photovoltaik-Anlage sind ebenfalls geplant.“
Der letzte Stop auf der Fahrradtour lag in der Leipziger Straße. Hier hat die Panattoni Germany Properties GmbH einen Businesspark namens „City Dock Falkensee“ errichtet. Mehrere Cubes wurden vor Ort gebaut, um Firmen vor allem aus dem Logistikbereich Büro-, Produktions- und Lagerflächen zur Verfügung zu stellen. Inzwischen gibt es allerdings nur noch einen Mieter für alle neuen Gebäude – die Moodja GmbH wird hier im Januar den Betrieb aufnehmen. Sie kümmert sich um ein „E-Commerce-Fulfillment“ für verschiedene Kunden. Leider war es der Fahrradtruppe nicht möglich, sich die Hallen anzuschauen: Sie stand vor verschlossenen Toren.
Also ging es weiter zur Feuerwehr Falkensee. Die Alters- und Ehrenabteilung der Feuerwehr versorgte die nach drei Stunden Radeln hungrige Truppe mit heißen Würstchen vom Grill. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 200 (11/2022).
Der Beitrag Fahrradtour der Stadtverordnetenversammlung Falkensee 2022: Schillerallee, Radweg der Sympathie und Hallenbad erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).