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Channel: Seite 384 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Auf zur BraLa: Die 30. Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung im Erlebnispark Paaren lockt wieder viele Besucher an!

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Drei Jahre lang musste die Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung – liebevoll BraLa genannt – wegen Corona pausieren, jetzt konnte endlich der Startschuss für die 30. Neuauflage der kombinierten Fach- und Publikumsmesse gegeben werden. Vom 11. bis zum 14. Mai finden sich wieder zahllose Landwirte, Tierzüchter, Techniker, Firmengründer, Wissenschaftler, Schüler und interessierte Besucher aus der Region im Erlebnispark Paaren ein, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Es blökt, wiehert, mäht und gockelt wieder auf dem Gelände des MAFZ in Paaren im Glien: Hurra, die Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung (www.erlebnispark-paaren.de) findet endlich wieder statt!

Bei der einzigen überregionalen Landwirtschaftsausstellung Brandenburgs kommen traditionell die arbeitenden Akteure und Fachleute aus der Landwirtschaft zusammen, um sich über die politischen Entwicklungen, neue Trends und aktuelle Probleme der Branche auszutauschen. Sie treffen hier aber auch auf die ganz normale Bevölkerung, die gern Nutztiere aus der Nähe bestaunt, riesige Landmaschinen inspiziert und Fragen zu regionalen Produkten stellt.

Ute Lagodka, Mitgeschäftsführerin vom Erlebnispark Paaren (MAFZ): „In diesem Jahr haben sich 450 Aussteller und Züchter für die BraLa angemeldet.“

Eröffnet wurde die BraLa einmal mehr im Großen Ring der Anlage – vor einem lebendigen Schaubild der Tierzuchtverbände, die mit ihren Ochsen, Kühen, Schafen und Pferden auf der großen Rasenfläche einmarschiert sind.

Flaniert von der Milchkönigin Maria Brouwer aus Meyenburg und der Erntekönigin Pauline Hirschberg aus Paulinenaue eröffnete Landrat Roger Lewandowski die neue Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung: „Wir präsentieren auf der BraLa den ländlichen Raum und zeigen, was unsere Landwirtschaft zu leisten imstande ist. Corona hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, angesichts leerer Regale in den Supermärkten auf regionale Produkte zurückgreifen zu können. Viele Bürger haben dabei den Landwirt in der Nachbarschaft wiederentdeckt – und bringen ihm nun wieder mehr Wertschätzung entgegen. Ich kann nur raten: Gehen Sie an die Stände, testen Sie, schmecken Sie, fassen Sie an. Und dann fragen Sie die Produzenten, was Sie fragen möchten. Auf diese Weise erhalten Sie Antworten aus erster Hand, die das eine oder andere Vorurteil, was man vielleicht noch hat, beseitigen.“

Hartmut Aust vom Landwirtschaftsministerium würdigte die BraLa als „hervorragendes Schaufenster für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum.“ Wichtig war ihm auch die regionale Wertschöpfung: „Was hier erzeugt wird, sollte hier auch verarbeitet und verbraucht werden.“

Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes, wollte seine Landwirte aus der Schusslinie der Kritik nehmen: „Vieles hat sich bei uns in der Landwirtschaft während der letzten Jahre getan. Viele Ackerbauern sind hier auf der BraLa präsent. Sie zeigen unsere Antwort etwa auf den Klimawandel und den Wunsch nach mehr Biodiversität. Eins ist doch mal klar: Die Tierhaltung in Brandenburg ist immer noch besser, als wenn wir die Produkte aus dem Ausland importieren.“

Auf die Besucher wartete auf der BraLa ein extrem breit aufgestelltes Angebot an unterschiedlichsten Themenwelten.

Die Tierzuchtverbände präsentierten so etwa in großen Zelten ihre Hühner, Tauben, Rinder, Schafe und Ziegen. Wer bestimmte Rinderrassen wie etwa das Fleckvieh-Simmental oder das Blonde D’Aquitaine bislang noch gar nicht kannte, konnte diese Tiere aus allernächster Nähe bestaunen, um dann auf großen Schautafeln alle interessanten Fakten nachzulesen. Auf ähnliche Weise konnten sich die Besucher auch an das Ostfriesische Milchschaf oder das Ungarische Zackelschaf herantasten. Nur die Schweine mussten in diesem Jahr leider der Ausstellung fern bleiben – als Schutzmaßnahme vor der immer noch akuten Afrikanischen Schweinepest.

Um die eigentlichen Zuchtausstellungen herum und auch in den beiden großen Hallen des MAFZ trafen die Besucher auf zahllose Firmen, Verbände und Vereine aus dem Umfeld der Landwirtschaft. Hier wurden die Vorzüge von elektrischen Wiedezäunen hervorgehoben, es gab Schmuck in Traktorenform zu kaufen, die Rehkitz-Rettung stellte sich vor, die Jäger zeigten ausgestopfte Tiere und das Unternehmen Kuhperfect versprach eine Klauenpflege nach Maß.

Auch der Landfrauenverein Havelland e.V. (www.landfrauen-hvl.de) war mit vor Ort. Präsidentin Antje Schulze: „Das große Thema bei uns Landfrauen ist es in diesem Jahr, etwas gegen die Lebensmittelverschwendung zu unternehmen. Aber natürlich geht es auch weiterhin um die Akzeptanz unserer Landwirte in der Bevölkerung. Ich habe das Gefühl, dass es hier eine Verbesserung zu beobachten gibt. Corona hat dafür gesorgt, dass sich die Menschen wieder mehr mit ihrer Region beschäftigen und dabei auch mit den Landwirten besser ins Gespräch kommen. Die Landwirte selbst freuen sich zurzeit über viel Niederschlag und hoffen auf eine gute Ernte. Allerdings sinken zurzeit die zu erwartenden Verkaufspreise wieder, während die Kosten für Dünger etc. weiterhin hoch bleiben. Die Landwirte bemerken auch gerade, dass die neue EU-Förderrichtlinie bei ihnen leider für noch weniger Geld im Portemonnai sorgt.“

Für einen noch besseren Gedanken- und Informationstausch gab es auf der BraLa viele verschiedene Vorträge – etwa im „Agrar-Treff“. Hier konnten sich die Besucher Vorträge zu Themen wie der Unternehmensnachfolge, bienenfreundliche Pflanzen oder das Tierwohl in Aquakulturen anhören. Auf dem BraLaCampus ging es außerdem für die jungen Besucher um Karrierechancen in den grünen Berufen. Und im Freien lockten Events wie ein Schaumelken, ein Schaf-Scheren oder ein Kälberkino die staunenden BraLa-Besucher an.

Für das ganz normale Publikum gab es um all die fachlichen Aspekte der BraLa herum auch noch einen sehr hohen Vergnügungsfaktor. Im eigens eingerichteten „Brandenburg Dorf“ freuten sich die Kinder über viele Rummelattraktionen (nur das Riesenrad fehlte leider), während die Erwachsenen eine „Fressbude“ nach der anderen für sich entdeckten. Hier konnte man bei schönstem Sonnenwetter schlemmen und es sich gut gehen lassen. Zumal den Besuchern der BraLa auch die das ganze Jahr über offenstehenden Attraktionen des Erlebnisparks zur Verfügung standen – etwa der große Wasserspielplatz und der hauseigene Arche-Haustierpark.

Im Rahmen der Schau „Landtechnik gestern und heute“ wurden auf deer BraLa auch viele alte Traktoren ausgestellt. Wilfried Herms aus Schönwalde-Siedlung zeigte und erklärte so etwa seinen himmelblauen und 1939 hergestellten Primus P22 Traktor.

Natürlich durfte man die BraLa nicht verlassen, ohne vorher den pro agro Erlebnismarkt besucht zu haben. In diesem Areal präsentieren sich jedes Jahr spannende Betriebe aus der Nachbarschaft, die regionale Produkte herstellen, die so eben noch nicht im Supermarkt um die Ecke zu erstehen sind. Die Straußenfarm Westprignitz war hier ebenso anzutreffen wie Tonis Obstweinmanufaktur aus Werder, Thurmanns Feinkostmanufaktur aus Oranienburg oder die Köpenicker Marmeladenmanufaktur „Die Obstwichtel“. An den Ständen konnte man sich schlau machen, die Produktpalette bestaunen, ein Pröbchen verkosten und die einzelnen Gläser und Flaschen auch gleich einkaufen und mitnehmen. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 207 (6/2023).

Der Beitrag Auf zur BraLa: Die 30. Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung im Erlebnispark Paaren lockt wieder viele Besucher an! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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