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Channel: Seite 384 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Diskussion um Hallenbad Falkensee: Öffnungszeiten und Eintrittspreise!

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Jetzt wird es langsam ernst mit dem Falkenseer Hallenbad. Die rostrote Verkleidung ist an der Gebäudehülle fertig montiert, auch der weiße Schriftzug prangt bereits am Hallenbad. Nun ist es an der Zeit, am späteren Betriebskonzept zu feilen. Die Stadtverordneten wurden im Hauptausschuss aufgefordert, zunächst die Öffnungszeiten und die Eintrittspreise abzusegnen. Wie es zu erwarten war, wurden aber auch diese Entscheidungen wieder ausgiebig diskutiert.

Am Falkenseer Hallenbad wird weiterhin fleißig gearbeitet. Zurzeit geht es darum, die Malerarbeiten in den Innenräumen in Auftrag zu geben und den Saunabereich ausbauen zu lassen.

Manche Entscheidungen, die erst später bei der Eröffnung des Hallenbades von Bedeutung sein werden, müssen aber schon jetzt getroffen werden. Beim Hauptausschuss der Stadt Falkensee am 14. Juni wollte die Verwaltung von den Ausschussmitgliedern gern eine Empfehlung für die nächste Stadtverordnetenversammlung haben, was die Öffnungszeiten und auch die späteren Eintrittspreise anbelangt.
Die Preise, die zukünftige Besucher einmal an der Kasse des Hallenbades entrichten müssen, wären relevant für die Höhe der Zuschüsse, die von der Stadt Falkensee pro Jahr zu zahlen wären. Und die Öffnungszeiten hätten wiederum direkten Einfluss auf die Anzahl der Mitarbeiter, die man schon jetzt langsam suchen müsse.

Bürgermeister Heiko Müller: „Wir planen einen Tag der offenen Tür für den Oktober 2023 und würden gern im Januar 2024 betriebsbereit sein. Dafür brauchen wir aber zeitnah Entscheidungen.“

Der Vorschlag der Verwaltung in Hinblick auf die Öffnungszeiten sieht einen Betrieb des Hallenbads werktags zwischen 8 und 21, am Samstag von 10 bis 21 Uhr und am Sonntag von 10 bis 20 Uhr vor. Die Sauna und auch die Kegelbahn würden werktags ab 14 Uhr öffnen und am Wochenende ab 10 Uhr.

Diese für die Verwaltung dringlichste Anfrage wurde von allen Ausschussmitgliedern einstimmig zur Abnahme in die SVV übergeben, damit hier noch vor den Sommerferien eine Klärung stattfinden kann.
Bei den zukünftigen Preisen war hingegen noch kein gemeinsamer Konsens im Hauptausschuss zu erzielen.

Schon vor den Redebeiträgen der Ausschussmitglieder wurde klar: Die angedachten Eintrittspreise für das Hallenbad haben sich gegenüber den allerersten Überlegungen noch einmal deutlich erhöht. Das sei normal, das beträfe schließlich alle Bereiche des öffentlichen Lebens, erklärte der Bürgermeister.

Im Freizeitbad soll die Eintrittskarte für zwei Stunden 6 Euro (ermäßigt 5 Euro) und für Kinder 4 Euro kosten. Bei einem Aufenthalt im Bad von drei Stunden würden 8 Euro (ermäßigt 7 Euro) und für Kinder 5 Euro verlangt werden. Die Tageskarte würde 12 Euro (ermäßigt 11 Euro) und für Kinder 7 Euro kosten. Eine Familientageskarte für 3 Personen würde 29 Euro kosten, für 4 Personen 32 Euro.
Der Besuch der Sauna würde (inklusive Badbenutzung) für 3 Stunden 18 Euro (ermäßigt 15 Euro) und für den ganzen Tag 22 Euro (ermäßigt 18 Euro) kosten.

Schulen und Vereine, die das Hallenbad für sich nutzen wollen, würden mit jeweils 35 Euro pro Vollkostenstunde zur Kasse gebeten werden.

Auf eine Nachfrage über die Kostennote bei der Kegelbahn sagte Ralf Haase als einer der beiden zukünftigen Geschäftsführer des Hallenbades: „Beim Kegeln gehen wir derzeit von 11 Euro pro Bahn und Stunde aus.“

Bei einer geschätzten Besucherzahl (ohne Schulen und Vereine) von 100.000 zahlenden Gästen im Jahr geht die Verwaltung (unter Beibehaltung der vorgeschlagenen Preise) von einem Zuschussbedarf von 1,628 Millionen Euro im Jahr aus. Im Kostenkatalog für die Erhebung der Preise für das Hallenbad würden nicht nur die Erstellungskosten samt der Abschreibungen stecken, sondern auch die stark gestiegenen Energie- und Personalkosten.

Die angedachten Eintrittspreise kamen vor allem bei der grünen Fraktion im Hauptausschuss gar nicht gut an. Anne von Fircks: „Bei den Preisen habe ich ganz schön schlucken müssen. Im Konzept von 2019 war noch von 4 Euro bei Erwachsenen und 2,50 Euro bei Kindern die Rede. Ich dachte, wir wollen ein Bad für alle Falkenseer bauen. Die Preise, so wie sie jetzt aufgeführt werden, finde ich unsozial. Ich kann jetzt schon sagen, dass wir den Preisen, wie sie jetzt festgelegt sind, in unserer Fraktion nicht zustimmen werden.“ Anne von Fircks dachte laut darüber nach, noch eine weitere soziale Ebene einzuführen und etwa spezielle Spartage einzurichten.

In die gleiche Kerbe schlug auch Julia Concu von den Grünen: „Das Bad ist viel zu teuer. Da können es sich ja Eltern gar nicht leisten, ihren Kindern das Schwimmen beizubringen.“

Bürgermeister Heiko Müller wies darauf hin, dass günstigere Eintrittspreise automatisch dazu führen würden, dass der jährliche Zuschussbedarf für das Hallenbad steigt – und dann vielleicht in einer nicht mehr so günstigen Zukunft Geld im Stadtsäckel für andere freiwillige Aufgaben fehlen würde.

Um Augenmaß bat Peter Kissing (SPD): „Wir haben uns das Hallenbad sehr schwer erkämpft. Ich habe von Schwimmhallen gehört, bei denen die Eintrittspreise deutlich höher liegen. Allerdings vermisse ich auch eine Monats- oder Jahreskarte, die Vielschwimmer für sich nutzen können.“

Gegen diesen Vorschlag sprach sich allerdings sogleich Ralf Haase aus: „Wir hatten das Angebot einer Monats- oder Jahreskarte im Waldbad. Aber das haben wir seit Monaten nicht verkauft, das wird einfach nicht nachgefragt.“

Martin Eiselt von den Grünen mahnte Marketing-Maßnahmen an: „Hat man denn schon einmal die Preise der sechs umliegenden Bäder erhoben, um einen direkten Vergleich zu haben? Oder mit den Betreibern anderer Bäder gesprochen, um Erfahrungen auszutauschen?“ Er brachte auch einen Early-Bird-Tarif, ein Saisonticket oder eine Zehnerkarte in die Diskussion ein.

Amid Jabbour (FDP): „Wir bekommen demnächst ein Spaßbad bei Karls. Und auch in der Nachbarschaft gibt es weitere Bäder. Wir sollten hier nicht nach den Sternen greifen. Unser Bad sollte seine Attraktivität auch aus den Eintrittspreisen ziehen.“ Er schlug auch besonders ermäßigte Spätnutzerpreise „für die letzte Stunde“ im Hallenbad vor.

Rainer Ganser (Freie Wähler) wollte wissen, wer die Vereine auswählt, die später einmal Hallenzeiten im Hallenbad erhalten sollen.

Ralf Haase erklärte: „In Bezug auf die Vereine gibt es noch gar keine Auswahl. Es liegen zurzeit neun Anträge von Vereinen und Nutzergruppen vor, die gern Zeiten für sich verwenden möchten. Wir möchten gern allen Interessenten gerecht werden. Ob wir das schaffen, wird aber davon abhängen, wie viele Anfragen noch kommen werden. Wir sind in erster Linie ein Hallenbad für die Bevölkerung und nicht für die Vereine.“

Bürgermeister Heiko Müller ergänzte: „Es ist auch nicht vorgesehen, das Bad für andere Nutzer zu sperren, wenn die Vereine ihre Zeiten wahrnehmen. Das normale Publikum soll weiterhin Zugang haben.“

Ralf Haase: „Wir planen zurzeit, dass die Vereine das Hallenbad unter der Woche von 15 bis 21 Uhr nutzen können – auf zwei der insgesamt sechs Bahnen.“

Heiko Müller machte auch deutlich, dass Kurse wie etwa ein Wasser-basierter Reha-Kurs allein über die spätere Betreibergesellschaft des Hallenbades angeboten werden: „Kurse sind ein zentraler Punkt bei den zu erwartenden Geldeinnahmen des Hallenbads.“

Neben Ralf Haase soll Andreas Koch Mitgeschäftsführer der Betreibergesellschaft im Hallenbad werden. Bürgermeister Heiko Müller: „Wir brauchen eine externe Expertise, weil wir selbst noch keine Erfahrung mit dem Betrieb eines Hallenbads haben. Die Firma GMF (www.gmfneuried.de/de/team/), für die Herr Koch tätig ist, wird uns fünf Jahre lang zur Seite stehen. Außerdem wird es noch einen Betriebsleiter vor Ort geben. Diese Personalie ist aber noch nicht besetzt.“

Wie es nun mit der Preisgestaltung im Hallenbad weitergeht, ist noch völlig offen. Hans-Peter Pohl (CDU): „Wir werden in den Fraktionen über das Thema sprechen und uns sicherlich nach den Sommerferien darüber beraten.“

Heiko Müller: „Es wäre gut, wenn wir uns bis September auf ein Preisgefüge dür den späteren Betrieb einigen können. Die Preise, wie sie jetzt angesetzt sind, werden dann zwar schon im Haushaltsentwurf vermerkt sein, aber die Preise kann die SVV dann ja noch ändern.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 208 (7/2023).

Der Beitrag Diskussion um Hallenbad Falkensee: Öffnungszeiten und Eintrittspreise! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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