Regisseur Steven Quale schickt mit „Renegades – Mission of Honor“ Futter für all die Jungs auf die Leinwand, die einen schönen Action-Kriegsfilm mit viel Ballerei, Kumpanei und dummen Sprüchen lieben. Und darum geht es: Die Navy SEALs Matt Barnes (Sullivan Stapleton), Stanton Baker (Charlie Bewley), Ben Moran (Joshua Henry), …
… Kurt Duffy (Diarmaid Murtagh) und Jack Porter (Dimitri Leonidas) jagen im Jahr 1995 Kriegsverbrecher im ehemaligen Jugoslawien. Dabei gehen sie nicht allzu dezent vor. Bei ihrer letzten Mission müssen sie ausgerechnet in einem erbeuteten Panzer flüchten – und legen dabei halb Sarajewo in Trümmer. Dies sorgt nicht nur dafür, dass sie von ihrem Boss (J.K. Simmons) vom aktiven Dienst suspendiert werden. Auch der serbische General Petrovic (Clemens Schick) hat mit dem Trupp nun noch eine ganz persönliche Rechnung offen.
Von der Einheimischen Lara (Sylvia Hoeks) hören die suspendierten SEALs von einem riesigen Goldschatz der Nazis, der gleich in der Nähe auf dem Grund eines Sees liegen soll. Damals hatten die Einheimischen die Talsperre gesprengt, um all die Nazis zu ertränken, die gerade das ganze im Talkessel gelegene Dorf ausradiert hatten. Dabei sei das Gold vor Ort liegengeblieben. Die SEALs beginnen mit der Planung, das Gold mitten im feindlichen Gebiet aus 40 Metern Tiefe zu bergen – ohne dass es jemand mitbekommt. Doch die Serben haben bereits die Fährte aufgenommen.
Das Szenario, das sich die Drehbuchautoren Richard Wenk und Luc Besson da ausgedacht haben, verspricht einen grundsoliden und spannenden Action-Reißer, der dank der Unterwasserszenen sogar echtes Neuland betritt. Das gelingt auch: Story, Bilder und Actionszenen passen im 1:46 Stunden langen Film perfekt und lassen das Herz des Ballerfilmfreundes höher schlagen.
Aber wer bitte hat diese Dialoge geschrieben? Sie kommen der Weltanschauung eines Fünfjährigen extrem nahe und sind so weit weg von jeder Realität und Logik, dass es den Zuschauer nur schüttelt. Fünf SEALs und eine lokale Lady, die ihr Leben riskieren, um in einer gewagten Aktion viele Tonnen Gold aus dem See zu holen – und das alles nur, um damit das geschundene Land wieder neu aufzubauen, damit die armen Menschen nach dem Krieg eine Perspektive haben? Ehrlich jetzt? Sobald die Personen im Film den Mund aufmachen, bekommt man bohrende Zahnschmerzen und tendiert zum Fremdschämen.
So stellt sich der Film selbst ein Bein und reißt mit dem Hinterteil das wieder ein, was vorne mühsam aufgebaut wurde. Schade. (CS / Plakat: Universum)
Tipp: 2 von 5 Sternen
FSK: ab 12 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=kp467ijLqCU&frags=pl%2Cwn
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