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Channel: Seite 384 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Fundus mit Geschichte(n): Falkenseer Museum stellt Neuzugänge vor!

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Gabriele Helbig, Leiterin vom Museum und Galerie Falkensee (www.museum-galerie-falkensee.de) erklärte am 15. Februar vor zahlreichen Gästen: „Das Sammeln neuer Ausstellungsstücke ist das Wichtigste, was ein Museum tun kann. Alles andere, die Feiern und auch die Rundfahrten mit dem Bus, ist da nur Beigabe.“ Das Publikum war anscheinend genau der gleichen Meinung.

Gleich in drei Räumen saßen die Besucher am Freitagabend, um einem neuen Vortrag „Fundus mit Geschichte(n)“ zu lauschen. An diesem nur einmal im Jahr stattfindenden Abend stellt das Museum stets ausgefallene, wichtige, kuriose und geschichtsträchtige Exponate vor, die in den vergangenen zwölf Monaten den Museumsmitarbeitern an der Tür ausgehändigt wurden. Gabriele Helbig: „Wir wünschen uns, dass die Menschen, die uns etwas bringen, immer auch ein wenig Zeit mitbringen, damit sie uns die Geschichte des Gegenstands erzählen können. Das ist ungemein wichtig für das Museum. Nur so können wir diese Geschichten bewahren.“

2018 war im Grunde genommen kein gutes Jahr für den Sammeltrieb des Museums. Helbig: „Wir hatten einen 20-prozentigen Rückgang bei den Neuzugängen zu verzeichnen. Wir haben uns gefragt: Haben die Falkenseer bereits jeden Dachboden und jeden Keller durchgesehen? Kann da überhaupt noch etwas Neues kommen?“ Aber – natürlich kamen trotzdem noch ausreichend neue Exponate zum Fundus des Museums hinzu, um mit ihnen einen unterhaltsamen und lehrreichen Abend zu bestreiten. Neben Gabriele Helbig traten auch Bert Krüger und Heide Reuter nach vorn, um ihre ausführlichen Recherchen passend zu einem Gegenstand zum Besten zu geben.

So präsentierten die Museumsleute Ohrstecker und Anstecknadeln der Falkenseer „Entwerferin“ Madelene Schulz, die man heute sicherlich als Schmuckdesignerin bezeichnen würde. Für den VEB Gablone Falkensee entwarf sie neuen Schmuck – der dann aber nicht in der DDR zu haben war, sondern ins Ausland exportiert wurde. Ihre letzten Stücke waren für eine Messe im Jahr 1990 vorgesehen, die dann aber nach dem Fall der Mauer nicht mehr stattgefunden hat.

Neben einer Volksgasmaske, die nach dem Krieg in eine Petroleumlampe verwandelt wurde, einem DDR-Telefon mit Wählscheibe (alias Fernsprechtischapparat ‚Variant‘), Zinngeschirr Made in Falkensee, neuen Bildern von Malern, die einmal in Falkensee gewohnt haben, und von der Falkenseerin Irene von Rügen bemalte Tischdecken gab es in diesem Jahr einen besonderen Schatz zu bestaunen – das gut hundert Jahre alte Poesiealbum der Solotänzerin Ossi Engel, deren Familie in Falkensee im Havelländer Weg gewohnt hat. Sie hatte 1924 damit begonnen, ein Poesiealbum zu führen – und alle Großen der damaligen Zeit haben sich in ihm verewigt.

Aufregend für alle Zugezogenen, die so etwas gar nicht kennen, war eine Fahrradmarke von 1987 der Oberschule Ernst Thälmann aus Falkensee. Nur mit ihr durften Schüler, die weit entfernt von der Schule wohnten, damals mit dem Fahrrad zur Schule fahren und die offiziellen Stellplätze nutzen. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 156 (3/2019).

Der Beitrag Fundus mit Geschichte(n): Falkenseer Museum stellt Neuzugänge vor! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


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