Quantcast
Channel: Seite 384 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
Viewing all articles
Browse latest Browse all 4140

Der Landrat kommt: Die erste Saison am Nymphensee geht erfolgreich zuende!

$
0
0

Im März hat Frank Goslowsky das Freibad Nymphensee als Pächter übernommen und viele Änderungen angestoßen. Am 30. August nutzte Landrat Roger Lewandowski die Gelegenheit, um dem Freibad einen Besuch abzustatten und sich die zahlreichen Modernisierungen und Erweiterungen vor Ort einmal mit eigenen Augen anzusehen. Bei dem Rundgang waren u.a. auch Bürgermeister Wilhelm Garn und sein potenzieller Nachfolger Michael Koch mit dabei.

Wilhelm Garn: „Die Idee von der Gemeinde Brieselang und dem Betreiber ist es schon, den Nymphensee weiterhin als sehr naturnahes Waldbad zu betreiben.“

Frank Goslowsky: „Der Nymphensee ist wohl der sauberste See in ganz Brandenburg, Das Gesundheitsamt ist jeden Monat vor Ort und prüft die Wasserqualität. Durch die anhaltende Trockenheit nun bereits im zweiten Jahr ist der Wasserspiegel im Grundwasser-gespeisten Nymphensee leider um anderthalb Meter gesunken. Das sorgt natürlich für einen deutlich vergrößerten Strandbereich. Aber auch das Wasserkraut tritt so deutlicher zutage. Wir haben bereits viel Kraut im Badebereich aus dem See entfernt. Mehr Pflanzen dürften wir aber gar nicht aus dem Nymphensee entnehmen, da sie den See mit Sauerstoff anreichern und außerdem Laichstätte für viele Fische sind. Das wissen viele nicht und glauben, wir würden das Kraut nur halbherzig entfernen. Dem ist nicht so – wir wollen den See als Biotop erhalten und dafür sorgen, dass er lebendig bleibt.“

Eben dieser Erhalt des Biotops bereitet dem Betreiber, der selbst in Brieselang lebt und deswegen für Feedback und Kritik der Bürger jederzeit zur Verfügung steht, große Sorge. Frank Goslowsky: „Wir beobachten, dass sich immer wieder Menschen auf der gegenüberliegenden Seeseite aufhalten, die unter Naturschutz steht. Wild-Camper sägen hier Bäume ab, um sich so einen Zugang zum Wasser zu verschaffen. Reiter führen ihre Pferde durch den Schilfgürtel zum Wasser – und zerstören dabei das Schilf, das für die Regenertion und Filterung des Sees extrem wichtig ist. Abgesehen davon bleibt immer viel Müll vor Ort liegen. Und wo erst einmal Müll liegt, kommt schnell weiterer Müll hinzu. Wenn ich einmal rübergehe und die Seebesucher vertreiben möchte, höre ich oft, dass sie gar nicht wussten, dass sie hier nicht verweilen dürfen. Deswegen bitten wir darum, dass Zäune aufgestellt werden, um den Zutritt zum Nymphensee in diesem Bereich zu verweigern. Schilder sollten auch auf den Naturschutzbereich des Geländes verweisen.“ Landrat Roger Lewandowski versprach, bei der Prüfung zu helfen, wie dieser Gebietsschutz wohl am besten zu bewerkstelligen sei.

Bürgermeister Wilhelm Garn: „Die Leute kennen die Schlupflöcher und wissen, wie sie an den See gelangen können, ohne zu bezahlen. Dabei gehört der Gemeinde inzwischen der gesamte Uferbereich. Vor zwei Jahren gab es einen entsprechenden Übernahmevertrag.“

Frank Goslowsky zieht eine sehr positive Bilanz von seiner ersten Saison: „Wir hatten einen Tag mit 40 Grad, da kamen uns über 1.500 Besucher besuchen. Wir haben festgestellt, dass die Kapazität des Geländes damit noch immer nicht ausgeschöpft ist. Ansonsten freuen wir uns, dass in dieser Saison viele Alt-Brieselanger an den See zurückgekehrt sind, die zum Teil seit Jahren nicht mehr vor Ort waren. Die Besucherzahlen steigen stetig. Man muss aber auch sagen, dass die Leute vor allem dann zu uns kommen, wenn die Sonne scheint. Ist der Himmel bewölkt, bleiben die Gäste lieber Zuhause.“

Der neue Betreiber hat einen langfristigen Pachtvertrag unterschrieben. Dank dieser Planungssicherheit hat er auch keine Probleme damit, nötige Investitionen vor Ort anzuschieben. An den Eingang soll ein Kassenhäuschen mit Drehkreuz und Kartenautomat kommen. Die Terrasse und der Wachturm sollen restauriert werden. Die Sanitäranlagen stehen auf der Agenda.

Frank Goslowsky, der inzwischen selbst die Prüfung zum Rettungsschwimmer abgelegt und das auch bei seinen Mitarbeitern angeregt hat: „Wir haben in der Küche eine richtige Zapfanlage installiert, damit wir ein schönes, kühles Bier zapfen können. Auf der Terrasse gibt es eine Markise, die wir ausfahren können. Darunter sind Heizstrahler installiert – vor allem für die Abende und für die Nachsaison. Wir haben Standup-Paddling-Bretter angeschafft, für die Kinder einen Wasserspielplatz mit eigener Pumpe geschaffen und ein Beach-Volleyballfeld aufgebaut. 15 Kubikmeter Sand wurden hier angekarrt. Mit dem Erfolg, dass hier ein Volleyball-Turnier zwischen Brieselang und Falkensee geplant ist. Inzwischen arbeiten zwanzig Angestellte vor Ort, darunter Gärtner, Handwerker, Kassierer und Servicekräfte für den Imbiss. Die meisten der Mitarbeiter stammen aus der Region. Kein Wunder! Ich würde sagen, dass der Nympehnsee zurzeit der schönste Arbeitsplatz in ganz Brieselang ist. Auch ich bin täglich für Ort – das ist immer ein bisschen wie Urlaub für mich.“

Unschön ist, dass das kleine Häuschen der DRLG nach einem Einbruch nun vergittert werden musste. Das hat nicht nur hohe Kosten erzeugt, sondern lässt das Häuschen nun wie ein kleines Gefängnis aussehen. Wilhelm Garn: „Welcher Mensch klaut denn einen Defibrillator?“

Landrat Roger Lewandowski: „Ich selbst war Ende der Neunziger Jahre das letzte Mal am Nymphensee – bei einem privaten Besuch. Ich bin beeindruckt von dem, was hier auf die Beine gestellt wurde. Es wurde viel investiert, es wurden viele interessante Kooperationen geschlossen. Es ist klar, dass sich die Brieselanger nicht nur über ihren Nymphensee freuen, sondern auch stolz auf ihn sind.“

Wilhelm Garn: „Wir müssen auch den Tauchverein erwähnen, der vor Ort seine Tauchstation betreibt und an die 50 Mitglieder hat. Die Taucher helfen uns, indem sie den See unter der Oberfläche erkunden und uns auf Mißstände hinweisen. Da kann es schon vorkommen, dass sie ein Fahrrad entdecken, das im See entsorgt wurde. Seit neuestem haben wir auch eine Triathlon-Gemeinschaft in Brieselang, deren Mitglieder im Nymphensee trainieren und stundenlang hin und her schwimmen. Sie möchten 2020 einen kleinen Triathlon mit etwa 100 Teilnehmern vor Ort auflegen. Das wird spannend.“

Frank Goslowsky: „Auch wenn die Badesaison Mitte oder spätestens Ende September endet, so wird das Freibad doch weiterhin geöffnet haben. Wir planen viele Events. Und auf unserer Terrasse kann man auch im Herbst wunderbar Kaffee und Kuchen genießen.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 163 (10/2019).

Der Beitrag Der Landrat kommt: Die erste Saison am Nymphensee geht erfolgreich zuende! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 4140