Die Havelbus Verkehrsgesellschaft (www.havelbus.de) kümmert sich jeden Tag aufs Neue mit ihren vielen Bussen darum, das Verkehrskonzept vom Landkreis umzusetzen: Die Busfahrer bringen die Menschen aus der Region zügig von A nach B. Aber: Die ganze Region wächst, ein neues Buskonzept sorgt für ein enger gespanntes Verkehrsnetz und der Betriebshof in Falkensee bricht aus allen Nähten.
Eine Erweiterung muss her!
Landrat Roger Lewandowski: „Das neue Buskonzept vom Landkreis bringt deutlich mehr Kilometer auf die Strecke, als dies vorher der Fall gewesen ist. Allein in Falkensee kommt es zu 33 Prozent mehr gefahrenen Buskilometern. Das führt dazu, dass der in Falkensee bereits vorhandene Betriebshof einfach nicht mehr ausreicht. Schon jetzt können die Havelbus-Fahrzeuge nicht mehr alle auf der verfügbaren Fläche abgestellt werden. So kam Havelbus auf die Idee, sich in Falkensee zu vergrößern. Die geplante Erweiterung zum bereits genutzten Betriebshof wird nun umgesetzt – und zwar in der Straße der Einheit 138a. Das ist leider nicht direkt neben dem alten Gelände, aber immerhin doch in der unmittelbaren Nähe. Zugegeben: Die Erweiterung kostet etwas mehr Geld. Aber dafür wird der Standort auch zukunftsfähig sein. Havelbus ist damit schon jetzt auf die alternativen Antriebssysteme von morgen vorbereitet.“
Havelbus-Geschäftsführer Mathias Köhler: „Seit 2017 planen wir die Erweiterung des Falkenseer Betriebshofs. Das geeignete Grundstück direkt an der Straße der Einheit hatten wir auch schon bald gefunden. Der Landkreis musste der Erweiterung aber erst noch zustimmen. Grünes Licht dafür haben wir im letzten Jahr erhalten.“
Inzwischen gibt es immer mehr Vorschriften, die bei anstehenden Bauprojekten zu beachten sind – was die Bauphase deutlich in die Länge zieht. Mathias Köhler: „Ein ganzes Jahr hat uns das faunistische Gutachten gekostet. Auf dem Gelände wurden seltene Tiere wie etwa der Neuntöter nachgewiesen. Dafür mussten Ersatzmaßnahmen durchgeführt werden. Außerdem haben wir an die 300 Zauneidechsen umgesiedelt, die inzwischen in Spaatz bei Rathenow ein neues Zuhause gefunden haben.“
Am 17. September trafen sich u.a. Havelbus-Geschäftsführer Mathias Köhler, Landrat Roger Lewandowski und Falkensees Bürgermeister Heiko Müller, um bei einem symbolischen Spatenstich den Startschuss für das neue Bauprojekt zu geben. Auch Silvia Kühn (Projektleiterin Betriebshof) und Heidrun Wobeser (Aufsichtsratsvorsitzende Havelbus) griffen mit zum Spaten, um die Erde fliegen zu lassen.

17. September 2019: Erster Spatenstich für die Erweiterung des Havelbus-Betriebshofes in Falkensee an der Straße der Einheit.
Erweiterung zum Betriebshof: Das ist alles geplant
Zurzeit arbeiten 56 Mitarbeiter auf dem bisherigen Betriebshofgelände. Die Stellfläche erlaubt es, bis zu 20 Busse vor Ort zu parken. Insgesamt verfügt Havelbus am Standort aber über 40 „Kraftomnibusse“, darunter 12 mit Gelenk. Sie erbringen eine jährliche Verkehrsleistung von 1.806.000 Kilometern.
Die Erweiterung des Betriebshofs erlaubt es, zusätzliche Reparatur- und Instandhaltungskapazitäten in Falkensee zu schaffen. Vor Ort sollen auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden – im Kundenbüro, in der Werkstatt und in der Ausbildung. Der neue Standort soll dank einer Photovoltaikanlage auf dem Dach sogar dazu in der Lage sein, sich selbst mit Strom zu versorgen. Bis zu 124 Kw/h sollen auf diese Weise erzeugt werden.
Bis zu 18 weitere Bus-Stellplätze entstehen vor Ort. Hier soll alles schon so weit vorbereitet werden, dass es jederzeit möglich sein soll, eine E-Ladeinfrastruktur für Omnibusse herzustellen.
Interessant ist, dass auf dem Betriebshof auch drei Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten für die Strombetankung von ganz normalen Elektroautos entstehen sollen – mit bis zu 50 Kw Ladelesitung. Hier können also alle Autobesitzer aus der Region ihre E-Mobile zügig aufladen lassen. Abgerechnet wird der getankte Strom über einen Anbieter, der erst noch zu finden ist.
Havelbus rechnet – Stand 31. August 2019 – mit Kosten von 7.625.958 Euro, die beim Bau der Betriebshoferweiterung zu bezahlen sind. Die Eigenmittel belaufen sich dabei auf 1.460.100 Euro. 95.000 Euro kommen als Fördermittel von der ILB. Die Baufinanzierung ist gesichert – nun kann das Bauen beginnen.
Landrat Roger Lewandowski: „Wir hoffen, dass der Bau pünktlich fertiggestellt wird und es auf dem Weg dorthin keine Kostenexplosion gibt.“
Zurzeit wird mit einer Fertigstellung des Objekts im zweiten Halbjahr 2020 gerechnet.
Die Erweiterung des Havelbus-Betriebshofs in Falkensee wird das Gesicht der Straße der Einheit deutlich verändern. Das neue Gebäude präsentiert sich als moderner Flachbau mit viel Glaselementen, einer aufgesetzten Etage mit deutlich abgerundeten Ecken und einer begehbaren Dachterrasse. Die auf dem Gelände parkenden Busse sind direkt von der Straße aus einzusehen.
Das Firmenticket: Landrat prescht vor, Bürgermeister Müller folgt
Seit dem September bietet Havelbus übrigens auch ein neues Firmenticket an. Bereits bei Unternehmen ab fünf Mitarbeitern greift diese Idee, die dazu beitragen soll, dass immer mehr Menschen ihr Auto stehen lassen und stattdessen lieber mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.
Das Firmenticket kann für den Mitarbeiter in besonderer Form erschwinglich sein. Denn wenn der Arbeitgeber einen Zuschuss bezahlt, lässt sich auch Havelbus nicht bitten und zahlt auch noch etwas dazu. Bei einem maximalen Arbeitgeberanteil von 15 Euro im Monat und einem ÖPNV-Zuschauss in Höhe von 8 Euro von Havelbus müssten die Nutznießer des Firmentickets für den Stadtlinienverkehr Falkensee – Nauen – Rathenow nur noch 3,50 Euro im Monat bezahlen. Gern lässt sich das Ticket auch auf den Raum Berlin ABC + Landkreis Havelland erweitern.
Ein Vertrag mit einem Arbeitgeber läuft immer über ein volles Jahr. Arbeitnehmer erhalten von ihren Unternehmen einen Firmenticket-Antrag, den sie mit Firmenstempel und Lichtbild an Havelbus schicken müssen: So leicht kommt man zu einem günstigen ÖPNV-Ticket.
Havelbus-Geschäftsführer Mathias Köhler: „Das ist für die Unternehmen natürlich eine gute Gelegenheit, um die Arbeit ihrer Mitarbeiter wertzuschätzen und sie so auch in der Firma zu halten.“
Landrat Roger Lewandowski ist der erste, der Firmenticket-Kooperationspartner geworden ist – er stellt das VBB-Firmenticket ab dem 1. Oktober allen Mitarbeitern im Landkreis zur Verfügung – bei voller Subventionierung in Höhe von 23 Euro ÖPNV-Zuschuss. Der Landrat nutzte das Treffen am 17. September gleich, um den vorbereiteten Vertrag zu unterzeichnen.
Roger Lewandowski: „Wir möchten ja, dass möglichst viele Bürger auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen. Der Landkreis positioniert sich mit der Vertragsunterschrift klar zur Idee des Firmentickets.“
Mathias Köhler: „Unsere Kunden haben zum Teil schon nachgefragt, ob die Firmentickets für sie wirklich so günstig werden. Ja, sind sie. Das ist eine ganz attraktive Sache. Wir hoffen, dass das Firmenticket von vielen Unternehmen eingeführt und genutzt wird.“
Heiko Müller, Bürgermeister von Falkensee, versprach beim 1. Spatenstich: „Wir werden das Firmenticket auch unseren Mitarbeitern anbieten.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 163 (10/2019).
Der Beitrag Erster Spatenstich: Havelbus plant Erweiterung zum Betriebshof in Falkensee! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.