Wer ist eigentlich …? Unser „Who is Who“ möchte die besonderen Personen in unserer Region kurz vorstellen und sie so der Bevölkerung noch näher bringen. Johannes Funke (50) ist Geschäftsführer vom Kreisbauernverband Havelland e.V. – und Mitglied des Landtages der SPD-Fraktion. Johannes Funke wurde 1969 in Potsdam geboren. Hier hat er auch die Polytechnische Oberschule 29 besucht.
Seinen Wehrdienst hat er als Spaten- und Bausoldat der Nationalen Volksarmee in Prora auf Rügen absolviert.
Der berufliche Werdegang von Johannes Funke begann zunächst im Havelland: „Ich habe mich in der VEG Tierzucht Hertefeld/Berge zum Schäfer ausbilden lassen, heute würde man den Beruf wohl als Tierwirt bezeichnen. Anschließend habe ich noch ein Praxisjahr in der LPG Tierproduktion Bredow absolviert, da wurden Rinder, Schafe und Schweine gezüchtet.“
Die Wende hat die berufliche Planung von Johannes Funke komplett auf den Kopf gestellt. Funke: „Das ging bestimmt neunzig Prozent aller Menschen so, die damals in der DDR-Landwirtschaft gearbeitet haben. Ich habe dann erst einmal an der Abendschule in Potsdam mein Abitur nachgeholt und anschließend Agrarwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert. Meinen Abschluss habe ich als Diplom-Agraringenieur absolviert.“
Acht Jahre lang, von 2001 bis 2009, hat Johannes Funke als Referent der ZMP (Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft GmbH) am Standort Berlin gearbeitet. In dieser Funktion hat er Marktberichte für Landwirte geschrieben, die Pressestelle geführt und die Stabsstelle für Krisenkommunikation geleitet.
Von 2009 bis 2014 war Johannes Funke dann als Pressereferent und Assistent des Generalsekretariats für den Deutschen Bauernverband e.V. in Berlin tätig. Johannes Funke: „Mit Studium und Arbeit habe ich insgesamt zwanzig Jahre in Berlin verbracht.“
2015 kam dann der Sprung ins Havelland. Es wurde ein Geschäftsführer für den Kreisbauernverband Havelland e.V. gesucht. Johannes Funke: „Ich bin bei Udo Folgart vorstellig geworden und habe mich erkundigt, ob es angebracht wäre, dass ich mich bewerbe.“
War es. Seit 2015 ist Johannes Funke nun Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Havelland. Nebenbei unterstützte er im Büro die Arbeit von Udo Folgart für dessen Arbeit im Landtag.
Der verheiratete Johannes Funke ist außerdem Vorstandsmitglied der LAG Havelland e.V. (LEADER) und berufenes Vorstandsmitglied im Landfrauenverein Havelland e.V. Er arbeitete weiterhin in der Enquete-Kommission des Landtages „Zukunft der ländlichen Regionen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels“ (EK 6/1) in der SPD-Fraktion mit. Ehrenamtlich engagiert sich Funke im Verband Deutscher Agrarjournalisten e.V. und im Verein Friedensbrot e.V.
2019 lässt sich der parteilose Johannes Funke (www.johannesfunke.net) für die Wahl in den Brandenburger Landtag aufstellen – für den Wahlkreis 5 – Havelland 1 (Nauen, Ketzin, Wustermark, Brieselang). Er tritt für die SPD u.a. gegen Andrea Johlige (Die Linke) und Petra Budke (Die Grünen) an – und gewinnt die Wahl am 1. September mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,4 Prozent.
Für seine Bauern zu kämpfen, das treibt Johannes Funke an: „Zurzeit kommt bei den Bauern gefühlt jede Woche ein neuer Nackenschlag hinzu – es herrscht Katerstimmung. Wir klagen über mäßige Erzeugerpreise, steigende Auflagen im Umweltbereich und ungünstige Witterungsverhältnisse bereits im dritten Jahr. Viele Bauern schauen zurzeit, wo die Perspektive ihres Betriebs liegt und ob sie auf einen ökologischen Anbau oder eine regionale Vermarktung umstellen können. Hoffnung gibt mir die Nähe zu Berlin, da müssen wir neue Absatzmärkte entwickeln.“
Der Diplom-Agraringenieur: „Wir besitzen selbst eine Streuobstwiese, aber das ist ein reines Hobby. Wir produzieren eine unübertroffene Marmelade aus Beeren und unseren eigenen Apfelsaft.“
Gern würde Johannes Funke wieder sein Rennrad entstauben. „Das muss unbedingt wieder bewegt werden, am liebsten auf der Tour Potsdam – Falkenrehde – Ketzin – Werder – Potsdam. Das sind 50 Kilometer, die fahre ich in zwei Stunden zehn.“ (Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 163 (10/2019).
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