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Channel: Seite 384 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Masterplan Gutspark: Zwei erste Entwürfe zur Entwicklung des Gutsparks in Falkensee!

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Viel wird in Falkensee diskutiert über die mögliche Steigerung der Aufenthaltsqualität im Zentrum. Da geht es aber nicht nur um den Verkehrsfluss in der Bahnhofstraße oder um das Angebot an coolen Geschäften am Standort, sondern auch um den direkt angrenzenden Gutspark. Dieser Grünstreifen wurde in den letzten Jahren weder weiterentwickelt noch ausreichend gepflegt.

In der Wahrnehmung der Bürger treffen sich dort vor allem die Trinker des Ortes. Und nachts sollte man den Gutspark besser meiden.

Nun steht aber eine Veränderung im Raum. Die Stadt hat die Planer Thomas Traut­mann vom Büro „Trautmann Landschaftsarchi­tekten“ und Georg Balzer aus dem Büro „Stadt­landprojekte“ damit beauftragt, einen „Masterplan Gutspark“ zu erstellen. Der soll den „grund­sätzlichen Entwicklungsrah­men der Fläche abstecken“ und somit Ideen zur späteren Realisierung aufzeigen. Erste Entwürfe eines Plans A und B wurden bereits im Oktober den Stadtverordneten in Falkensee vorgestellt. Am 11. Dezember hatten nun auch die Bürger Gelegenheit dazu, die Entwürfe zu sehen und zu diskutieren. Ganz in diesem Sinne lud die Stadt zur Diskussionsrunde in das Foyer der Stadthalle ein – etwa 60 Bürger folgten der Aufforderung, gemeinsam in den Dialog zu treten.

Georg Balzer: „Wir haben uns das Gelände zu verschiedenen Jahreszeiten angesehen, Gespräche mit den Anwohnern geführt und Bürger zu einer gemeinsamen Begehung der Fläche eingeladen.“

Bei der ersten Planung darüber, was mit dem Gutspark passieren könnte, sind zunächst einmal die Kleintierzüchter als Störfaktor erkannt worden. Georg Balzer: „Die Kleintierzüchter sind aus unserer Sicht ein Fremdkörper im Gutspark.“

Von einem Wasserspielplatz, den sich viele Bürger zur Belebung des Gutsparks gewünscht haben, sind die Planer hingegen komplett abgerückt. Die vielen Bäume im Gutspark würden die Wasserfläche mit Laub verdrecken, außerdem wäre ein Wasserspielplatz teuer und sehr pflegeintensiv. Georg Balzer: „Es soll ein Park werden. Wir planen keine Event-isierung des Guts­parks.“

Die Pläne der beiden Büros sehen eine Reduzierung der vorhandenen Wege und Trampelfade vor – zugunsten 3,50 Meter breiter und ausgebauter Rad- und Fußwege sowie einiger weniger unbefestigter Wege. Hinzu kommen Blumenbeete, Sitzbänke, mehrere Spielplatzelemente und ein weiteres Minispielfeld. Eine Variante der Guts­parkneugestaltung sieht geschwungene Wege vor, die andere eher gerade Wege.

Torsten Bathmann (FDP) ist enttäuscht: „Das ist mir zu unambitioniert. Seien Sie mutiger in der Planung!“

Ulf Hoffmeyer-Zlotnik von der Senioren­union: „Es entstehen immer mehr neue Wohnungen im Zentrum. Hier wohnen Menschen ohne eigenen Garten. Für sie wird eine Aufenthaltsqualität im Zentrum und im Gutspark immer wichtiger. Ich sehe sehr viele Bäume aus dem Bestand im Plan: Alte Leute wollen aber nicht nur im Schatten sitzen, sondern auch die Sonne genießen. Außerdem brauchen wir alle 200 Meter eine Sitzbank. Und Sanitäreinrichtungen, die sollte man für ältere Leute, die sich im Park aufhalten, auch unbedingt einplanen. Was ebenfalls fehlt, sind Bewegungsangebote, etwa spezielle Sportgeräte für uns ältere Leute. Wir würden uns auch Angebote zum Beobachten wünschen, vielleicht ein kleines Tiergehege.“

Thomas Traut­mann: „Abhängig von der Wegführung wird es auch Baumfällungen geben. Wobei eine große Eiche, zwei Rotbuchen und eine Eibe an der Kirche sogar Naturdenkmäler sind. Die Bäume sind uns wichtig, sie möchten wir erhalten, soweit es geht.“

Die Bürger wünschten sich für den Gutspark auch einen Teich, einen barrierefreien Zugang zu den Spielgeräten, ein Freilandlabor für Kinder, Blühwiesen mit Insektenhotels und ein Sicherheitskonzept, um „unerwünschte Nutzer“ fernzuhalten. Wobei Martina Freisinger (Die Grünen) für sie eine Lanze bricht: „Die Jugendlichen haben auch ein Recht darauf, im Gutspark ihr Bier zu trinken.“

Klar scheint nach der Diskusionsrunde, dass den Bürgern die bisherigen Entwürfe nicht weit genug gehen. Sie wünschen sich deutlich mehr Veränderungen im Gutspark. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 166 (1/2020).

Der Beitrag Masterplan Gutspark: Zwei erste Entwürfe zur Entwicklung des Gutsparks in Falkensee! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


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