Peter Rauschenbach (76) ist wieder da. Der freundliche Betreiber vom Landhaus Börnicke hatte sich im Dezember 2018 von der Gastronomie getrennt, um es fortan „etwas ruhiger angehen zu lassen.“ Da der weißhaarige Gastronom mit der Anmutung eines freundlichen Weihnachtsmannes mit dem Landhaus auch seinen Wohnort aufgegeben hat, ist er zusammen mit seiner Frau Sandra (59) nach Pausin gezogen.
Hier lebt er nun auf einem Hof und stellte unlängst fest: „76, das ist doch noch kein Alter. Ich möchte noch nicht rasten und rosten. Es ist grausam für mich, einfach gar nichts zu tun. Ich habe deswegen nach einer Aufgabe im kleineren Umfang gesucht.“
So ist bei ihm direkt auf dem eigenen Hof das Antikcafé Emmi entstanden – benannt nach der Katze der Familie. Das Café hat ein Zuhause in einem äußerst urig umgebauten Pferdestall aus dem Jahr 1850 gefunden. Hier sitzt man nun sehr gemütlich und genießt immer am Samstag und am Sonntag von 12 bis 18 Uhr verschiedene Kaffeespezialitäten sowie hausgemachten Kuchen.
Sandra Rauschenbach: „Ich backe immer so, dass wir meist drei Kuchen zur Auswahl im Café haben. Das kann ein Adventskuchen oder ein Kirschstreusselkuchen sein, gern aber auch ein Kuchen in Weihnachtsbaumform. Natürlich kann man bei uns auch einen Tee oder gekühlte Getränke bekommen.“
Wer auf diese Art und Weise etwas für den Magen und die Seele getan hat, kommt nicht umhin, sich im Café umzusehen. Denn das präsentiert sich auch als Verkaufsstätte, die gerade in der Vorweihnachtszeit eine Menge Dekomaterial für den Adventstisch bereithält. Ein Großteil der Exponate stammt direkt von Sandra Rauschenbach, die sich sehr talentiert um die Fertigung von einzigartigen und individuellen Adventsgestecken, Holzengeln, dekorierten Tannenzapfen, Weihnachtsbaumkugeln, Rosenkränzen, alten Wattefiguren und Holzbildern kümmert. Dabei huldigt sie dem „shabby chic“, nutzt aber auch Materialen aus der Natur, die sie beim Spazierengehen in den Pausiner Wäldern findet.
Peter Rauschenbach: „Das ist wirklich etwas fürs Frauenherz – und zu 90 Prozent selbstgemacht. Die Adventskränze laufen sehr, sehr gut. Das liegt auch daran, dass sich Gestecke dieser Art nirgends sonst finden lassen. Und die Investition ist gut angelegt, denn die Kränze lassen sich jedes Jahr aufs Neue verwenden, sodass sie irgendwann ins Familienerbe übergehen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie die Frauen im Café auf das viele Schnickgedöns reagieren.“
Ein Vierteljahr hat es gedauert, um den Pferdestall in das heutige Café umzubauen. Noch sind die Arbeiten bei weitem nicht abgeschlossen. Peter Rauschenbach: „Wir haben gerade einen tollen Kamin bei eBay Kleinanzeigen entdeckt, den bauen wir jetzt ein. Als nächstes möchte ich WLAN für die Besucher einrichten. Wir haben noch viele Pläne. Besonders stolz bin ich übrigens auf das Gebälk im Café, das sieht so schön urig aus.“
Das Antikcafé Emmi liegt etwas versteckt direkt am Ortsausgang von Pausin auf dem Weg nach Paaren. Haben die Rauschenbachs keine Angst davor, dass ihr kleines Investment einfach übersehen wird? Peter Rauschenbach: „Unser großer Vorteil ist, dass der Havelland-Rundweg direkt an unserem Hof vorbeiführt. Ab dem Frühjahr werden wieder zahllose Radfahrer auf dem Weg unterwegs sein, um das Havelland zu erkunden. Bei uns können sie Halt machen, etwas essen, etwas trinken und vielleicht noch etwas im Café einkaufen – darunter auch Marmeladen und Duft-Wachshänger. Ab dem Frühjahr werden wir aus diesem Grund dann auch am Freitag geöffnet haben.“
Im Frühjahr wird das Café mit seinen Stühlen und Tischen in den luftigen Garten umziehen. So ist mehr Platz – und Sandra Rauschenbach wird im alten Pferdestall die Möglichkeit nutzen, auch ein paar Möbel im Shabby-Chic zu präsentieren. Die passen zwar nicht unbedingt in die Satteltaschen der Fahrräder, werten das eigene Zuhause aber leicht mit ihrem besonderen Charme auf.
Natürlich wird es im Café auch weiterhin saisonale Dekoartikel geben – etwa zum Thema Ostern. Sandra Rauschenbach: „Wenn es richtig gut läuft, haben wir immer noch die Option und können einen Durchbruch machen, um so noch mehr Platz zu gewinnen.“
Ab dem Frühjahr und passend zur „Radfahrersaison“ wird auch das gastronomische Konzept noch einmal erweitert. Dann gibt es auch heiße Bockwürste und Quiche. Gern könnte man auch belegte Brötchen reichen oder ab und zu den Grill anwerfen. Hier muss das Team erst einmal Erfahrungen sammeln. Auch kleine Events wie etwa eine Lesung wären möglich.
Bis es so weit ist, empfiehlt sich das Antikcafé Emmi am Wochenende für einen kleinen Ausflug nach Pausin – zum Kaffeetrinken, zum Kuchenessen und auch, um noch einen Adventskranz und ein paar kleine Präsente oder Dekoartikel einzukaufen. (Text/Fotos: CS)
Info: Antikcafé Emmi, Eichholzweg 1, 14621 Pausin, Tel.: 033231-628803
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 165 (12/2019).
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