Nach langer Corona-Pause startete nun auch das „Theater im Glien“ wieder mit einem neuen Stück. Am 15. Oktober feierte die Truppe die Premiere von „Alles Schwindel!“ Autor Norbert Frank hatte der Theatertruppe um Regisseur Dieter Borgelt einmal mehr ein vergnügliches Stück auf den Leib geschrieben. Der Schwanenkrug in Schönwalde-Glien bildete wie immer die passende Kulisse für die Aufführung.
Ende 2019 führte das „Theater im Glien“ erstmals das Stück „Lauter krumme Dinger“ im Schwanenkrug auf. Die letzten Aufführungen mussten aufgrund der Corona-Pandemie leider abgesagt werden.
Regisseur Dieter Borgelt, der auch die künstlerische Leitung innehat: „Im März 2020 haben wir das letzte Mal gespielt. Die letzten beiden voll ausverkauften Vorstellungen mussten wir leider ausfallen lassen. Zweieinhalb Jahr lang standen wir nicht auf der Bühne. Es war schwer, die Truppe in der Zeit zusammenzuhalten. Wir haben aber sehr viel getan in der Zeit. So haben wir im Schwanenkrug eine neue Vorbühne gebaut. Und wir haben Unmengen an Kabeln verlegt, um die Technik von der Bühnenseite auf die hintere Seite des Saals zu verlegen. Wir freuen uns nun wie verrückt, wieder auf die Bühne zu dürfen. Wir fahren aber mitten in den Nebel hinein – niemand weiß, welche Auflagen im Winter wieder neu zu beachten sind.“
Das neue Stück vom „Theater im Glien“ (www.theater-im-glien.de) nennt sich „Alles Schwindel!“ Geschrieben hat es Norbert Franck. Der Autor aus Speyer schreibt dem Theater bereits seit sieben Stücken jedes Jahr eine neue Komödie auf den Leib. So sind es echte Welturaufführungen, die im Schwanenkrug zu bestaunen sind. Norbert Franck hat es sich deswegen auch nicht nehmen lassen, zur Premiere aus Süddeutschland anzureisen: „Ich brauche für ein Theaterstück drei bis vier Monate, bis es fertig ist. Sobald es fertig ist, schicke ich es zu Dieter Borgelt. Wir verstehen uns blind. Wenn er in den Proben merkt, dass wir einen Dialog ändern müssen, höre ich auf sein Urteil.“
Worum geht es in „Alles Schwindel!“? Karl-Eugen Bräsig (Klaus-Peter Thimm) arbeitet wie verrückt, um als Busfahrer das Geld für seine Familie zusammenzukratzen. Denn seine Frau Illuminita (Carmen Zobel) soll sich um den Haushalt kümmern und keiner Arbeit nachgehen. Doch die rumänische Powerfrau schert sich nicht um die altmodische Meinung des Gatten und sagt den Nachbarn gegen Geld die Zukunft voraus. Tochter Lisa (Kerstin Schöldgen) hat da ein ganz blödes Gefühl. Ständig sitzt sie zwischen den Stühlen, denn auch der Papa hat ein Geheimnis. Als die extrem reiche Kundin Vera von Bodenbruch (Susanne Tauschensky) auftaucht und in ihrem Schlepptau der Gauner Kuno Watzmann (Dirk Uhlmann) seine Intrigen spinnt, ist das Chaos auf der Bühne perfekt. Da kann die neugierige Nachbarin Annemarie Overmans (Gabriele Klos) nur staunen.
Bei Sekt und belegten Brötchen wurden die Zuschauer im Schwanenkrug wieder bestens unterhalten. Zumal die Schauspieler dieses Mal so intensiv wie noch nie direkt mit dem Publikum sprachen und es so noch mehr in die amüsante Handlung hineinzogen. Schade war allein, dass ein gewisses Deja-vu-Gefühl aufkam: Bereits im letzten Stück „Lauter krumme Dinger“ ging es zentral um das Motiv, dass die Frau nicht arbeiten gehen soll – ein altmodisches Familienkonstrukt, das im aktuellen Alltag kaum noch zu finden ist.
Weitere Vorstellungen gibt es zwischen dem 6. November und dem 12. März. Am 27. November und dem 4. Dezember wird das beliebte Theaterdinner mit 3-Gänge-Menü veranstaltet. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 200 (11/2022).
Der Beitrag Premiere vom Theater im Glien im Schwanenkrug: Alles Schwindel! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).