Brieselang hat ihn sich gewünscht, Brieselang hat ihn bekommen. Nachdem sich viele Einwohner der Gemeinde für einen regelmäßig stattfindenden Markt starkgemacht haben, feierte er nun am 20. Mai sein Debut. Alle 14 Tage sollen nun am Samstag mehrere regionale Händler kauffreudige Besucher für den neuen Frischemarkt „Frische Briese“ begeistern. Das gut besuchte Debut kann nur als gelungen bezeichnet werden.
Morgens um zehn Uhr ging es los. Mitten auf dem Parkplatz in der August-Bebel-Straße Ecke Wustermarker Allee hatten mehr als ein halbes Dutzend Händler ihre Stände aufgebaut. Bis 15 Uhr wollte man den herbeiströmenden Brieselangern frische Produkte direkt aus der Region anbieten. Das hat bestens funktioniert: Schon vor dem offiziellen Start war viel Kundschaft vor Ort und inzpizierte die Stände.
Über neugierige Standbesucher freute sich so nicht nur das Pärchen Bittner vom „Obstbau Bittner“ aus Paulinenaue, das einmal mehr Direktsaft, Tee, Sirup und Likör aus der selbst angebauten Aronia-Power-Frucht verkaufte. Auch Rafael Kugel, der den Birnengarten in Ribbeck betreibt, war mit seinen hochprozentigen Havelwasser-Produkten mit vor Ort.
Leider konnte er das Kernprodukt seines Portfolios, das süffige Havelwasser als Weinschorle mit Birnensaft, dieses Mal noch nicht anbieten. Rafael Kugel: „Havelwasser ist gerade komplett ausverkauft. Da müssen wir erst wieder neu produzieren. Aber wir haben ja noch mehr Produkte mit der Birne. So etwa unseren Birnen-Kräuterschnaps Havler. Über Ostern ging unser Birnen-Eierlikör sehr gut. Auf dem Brieselanger Markt wurden unsere neuen Produkte sehr gut nachgefragt, so etwa Havelkorn, Havelvodka und Havelgin. Als nächsten arbeiten wir an einem Whisky und an einem Rum.“
Rafael Kugel beobachtete: „Regionalität kommt bei den Menschen immer besser an. Wir merken aber auch, dass die Kunden immer weniger freies Geld zur Verfügung haben.“
Christoph Sauerbaum von „Manne’s Angelteich“ in Nauen verkaufte selbstgeräucherten Fisch aus der kleinen Holzbude: „Der Heilbutt geht am besten. Und unsere hausgemachten Matjesbrötchen. Die Räucherfischsülze mache ich selbst. Das kannte erst keiner, jetzt wird das immer beliebter. Man denkt immer, dass Räucherfisch nur bei den Älteren gut ankommt. Das stimmt aber nicht. Unsere geräucherte Goldforelle, den Saibling und den Rotbarsch finden auch unsere jungen Kunden sehr lecker.“
Thomas Vogel vom eigenen Bioacker „Am Kirschbaum links“ in Dyrotz-Luch verkaufte zusammen mit seiner Tochter Poree, Salat, Spinat, „Microgreens“ und Schnittknoblauch („das ist Schnittlauch, der nach Knoblauch schmeckt): „Das sind die ersten Produkte, die wir in diesem Jahr geerntet haben. Da die Ernte noch nicht so umfangreich ausfällt, haben wir auch noch viele Setzlinge dabei. Die können sich die Kunden in den eigenen Garten pflanzen, um in ein paar Wochen selbst zu ernten.“
Besonders interessant fanden die Kunden die Pflanzen der Ananaskirsche. Aber auch der hauseigene Honig, der inzwischen von zehn Bienenvölkern produziert wird, fand interessierte Abnehmer.
Sandra und Yves Thureaux vom „Zeestower Gartenstübchen“ waren ebenfalls vor Ort. Sie hatten Leckeres aus dem eigenen Garten mit dabei, aber auch viele zugekaufte Produkte aus der Region, darunter die tolle Pasta von „Nudel & Co“ aus Dallgow-Döberitz, Büffelsalami von Paolella, Käse aus der Käsemanufaktur Müritz, Bio-Mehl von der Getreidemühle H. Wolter aus Wustermark und Eier von der Beelitzer Frischei-GmbH.
Yves Thureaux: „Wir bauen unser Sortiment immer weiter aus, auch wenn unser Gartenstübchen dank der Zeestower Baustelle gerade nicht mehr so einfach angesteuert werden kann. Wir haben Zuhause aber noch sehr viel vor. Gerade erst haben wir ein neues 10-Meter-Gewächshaus aufgestellt. Und unser Gartenstübchen mit Hofverkauf möchte ich auch noch um einen neuen Verkaufsschuppen erweitern. Sonntags bieten wir jetzt immer Brot, Brötchen und Kuchen von der Spandauer Bäckerei Roesler an.“
Bärbel Wittig freute sich als verantwortliche Smart City Managerin der Gemeinde Brieselang über das rege Treiben auf ihrem ersten Markt: „Heute beim Debut fehlten noch der Fleischer, die Gewürzfrau und die Blumenfrau. Sie sind sicher beim nächsten Mal mit dabei. Der Frischemarkt soll alle 14 Tage stattfinden – möglichst immer mit den gleichen Händlern. Wir machen dabei aus dem Parkplatz eine Begegnungsstätte. In den Wochen, in denen kein Markt stattfindet, wird es samstags immer einen Themenmarkt geben. Wir haben bereits einen Flohmarkt, eine Pflanzentauschbörse, einen Tierschutztag, einen Blaulichttag, einen Hobby- und Kunstmarkt und einen Fahrradtag geplant. Wir ziehen den Marktsamstag erst einmal bis zum 31. Oktober durch. Dann werten wir aus, ob es ein Erfolg ist und ob wir weitermachen werden.“
Das City-Management präsentierte sich auch selbst auf dem Markt. Für die Kinder hatte man außerdem eine aufblasbare Rutsche aufgebaut. Für alle Besucher gab es Erbsensuppe aus der Gulaschkanone und Leckeres vom Grill, bereitgestellt von „Maik Werther Imbiss & Grill“.
Bärbel Wittig: „Auf jedem Frischemarkt wird es immer auch einen Kuchenbasar geben, damit sich Schulklassen, Vereine oder Organisationen etwas dazuverdienen können. Am 20. Mai war die Klasse 6c der Robinson-Grundschule vor Ort, um mit frisch gebackenem Kuchen Geld für ihre geplante Abschlussparty zu sammeln.“
Thomas Lessing, Interims-Bürgermeister von Brieselang: „Der Frischemarkt ist ein voller Erfolg. Toll, dass so viele Besucher da waren. Auch die Resonanz fällt sehr positiv aus. Wir sind sehr gespannt, wie es weitergeht, denn in der Vergangenheit sind Versuche, einen Markt in Brieselang zu etablieren, leider gescheitert. Der Standort ist aber auch sehr gut gewählt – genau zwischen der Bahn und unserem Markt mit seinen Läden.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 207 (6/2023).
Der Beitrag Frische Briese: Ab sofort gibt es alle 14 Tage einen Frischemarkt in Brieselang! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).