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Channel: Seite 384 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Pfeile werfen in der Tanzschule Allround in Dallgow-Döberitz: 2. „Unser Havelland“ Dart-Turnier mit der Motschenhöhle!

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Wenn die Profis im Fernsehen ihre Dart-Pfeile auf die Reise schicken, landen sie fast immer in der Triple-20. Aber wie sieht das aus, wenn 50 Amateure an den Start gehen, die ihre drei Pfeile eher selten im Jahr einsetzen, um zu punkten? Das wollte „Unser Havelland“ zusammen mit dem Nauener Verein „Motschenhöhle“ am 17. Juni bereits zum zweiten Mal herausfinden. Bei einem spannenden Amateur-Turnier wurde der Gewinner mit der besten Wurftechnik ermittelt.

Gary Anderson, Peter Wright und Michael van Gerwen gehören zu den besten Dart-Spielern der Welt. Wenn sie ihre Pfeile durch die Luft sausen lassen, treffen sie meist so gut, dass sie pro Durchgang hundert Punkte und mehr scoren.

Da können die Amateure nicht mithalten. Das müssen sie aber auch gar nicht. Sie müssen nur besser sein als die anderen Anfänger. „Unser Havelland“ hat in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal Dart-Freunde zu einem Spaß-Turnier gebeten, bei dem Vereinsspieler freundlich darum gebeten wurden, sich bitte nicht anzumelden, damit auch die Gelegenheitsspieler einmal eine Chance darauf haben, den einen oder anderen Sieg einzufahren.

Der Nauener Verein „Motschenhöhle e.V.“ ist bestens auf die Ausrichtung von Dart-Turnieren mit 50 Teilnehmern ausgerichtet. Der Vorgabe folgend durften sich auch für das Zeitungsturnier genau 50 Personen aus der Region anmelden. Am Ende fanden sich 48 Spieler am Spielort ein. Zwei Nachrücker, die noch zitterten, konnten die Reihen somit genau auffüllen. Das Turnier wurde mit einigen Wiederholern vom letzten Jahr und ganz vielen neuen Gesichtern gegen 18 Uhr eingeläutet.

Thomas Grunwald von der „Motschenhöhle“, der sich vor Ort mit mehreren Vereinskollegen um die Durchführung des Turniers kümmerte: „Wir hatten am 17. Juni eine ganz neue Dart-Software am Start. Alle Spieler konnten sich über einen QR-Code im System anmelden, um anschließend den ganzen Abend über im Handy den Turnierplan einzusehen, die Ergebnisse zu verfolgen und auch das eigene Ranking mit allen statistischen Daten zu begutachten. Eine Übersicht der laufenden Spiele mit den aktuellen Punktezahlen haben wir für alle Spieler, die gerade nicht am Board stehen, zusätzlich auf eine Leinwand projiziert.“

Gastgeber des neuen Turniers war einmal mehr die Tanzschule Allround (www.tanzschule-allround.de) in Dallgow-Döberitz. Die „Thamms“ kümmerten sich aber nicht nur um die Verpflegung der Spieler mit kalten Getränken und heißer Currywurst, sondern sie nahmen auch selbst mit der halben Familie am Turnier teil.

Auf die Konkurrenten wartete vor Ort wieder ein perfekt aufgebautes Setting. Die Spieler warfen mit Steel-Darts auf fünf klassische Dart-Scheiben, deren Bulls Eye genau auf 1,73 Meter Höhe ausgerichtet war. Die Wurflinie (Oche) war genau 2,37 Meter von der Dart-Scheibe entfernt. Eine festgeklebte Leiste erlaubte es den Spielern, diese Entfernung exakt einzuhalten. Um für die perfekte Atmosphäre zu sorgen, wurde das Licht im großen Ballsaal reduziert. Dafür sorgten kreisrunde LED-Röhren um die Dart-Scheibe herum dafür, dass das Ziel perfekt zu sehen war. An jeder Scheibe saß ein Schiedsrichter der „Motschenhöhle“, der die Punkte zählte und sie über ein digitales Eingabegerät direkt in das System eingab. Der aktuelle Punktestand konnte auf einem Monitor stets auch direkt an der Scheibe eingesehen werden.

Die Spieler traten größtenteils mit eigenen Pfeilen an. Für alle, die keine Pfeile dabei hatten, gab es Sets zum Ausleihen.

Die 50 Spieler wurden zu Beginn des Turniers nach dem Zufallsprinzip auf zehn Gruppen aufgeteilt. In den Gruppen spielte jeder gegen jeden. Diese Gruppenphase dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Warum? Während im vergangenen Jahr nur ein Leg (Spieldurchgang) zu gewinnen war, wurde in diesem Jahr der Modus „Best of three“ gewählt. Da konnte eine Partie schon einmal dauern. Manche Spieler mussten bis zu einer Stunde auf ihren nächsten Einsatz warten. Thomas Grunwald: „Dieser Fehler war, einmal gemacht, nicht mehr zu reparieren. Das hat das Turnier sehr in die Länge gezogen. Unterm Strich hatten alle Spieler aber so deutlich mehr Spielzeit. Viele Spieler fanden den neuen Modus gerechter, weil sie so die Chance hatten, auch nach einem verlorenen Leg wieder ins Spiel zurückzufinden.“

Gespielt wurde das Regelwerk „501“. Immer zwei Spieler versuchten, durch die erworfenen Punkte die Vorgabe 501 auf Null zu reduzieren – und zwar schneller als der Gegner. Hier waren getroffene Felder mit einer Dreifachwertung Gold wert.

Organisator und Mitspieler Carsten Scheibe: „Ich habe mich als echter Gelegenheits-Darter auf die Zahl 19 konzen­triert. Wenn da ein Pfeil daneben geht, trifft man immer noch eine 3 oder eine 7. Bei der 20 ist es nur eine 1 oder eine 5. Zum Glück reichte es in der Gruppenphase noch aus, eine Partie mit einem Single-Out zu beenden. Das erleichterte es gerade den ungeübten Dartern sehr, eine Partie für sich zu entscheiden. Die spannendste Partie war für mich die Runde gegen meinen Mitarbeiter Patrick Hückstädt, die ich aber leider verloren habe. Dafür wäre es mir in der K.O.-Runde fast gelungen, gegen Oliver Theil 93 benötigte Punkte mit nur drei Pfeilen herunterzuspielen. Am Ende ging der letzte Pfeil nur um Millimeter ins falsche Feld. So flog ich auf Platz 17 aus dem Turnier.“

Eine spannende Begegnung im Schatten der Dart-Boards kam auch zwischen Vater Christian Thamm und Sohn Florian zustande. Christian Thamm: „Vater gegen Sohn. Das erste Mal im Leben hat der Sohn richtig ‚Prügel‘ bekommen.“

Die besten drei Spieler aus jeder Gruppe plus die beiden besten Viertplatzierten aus allen Gruppen kamen in die K.O.-Runde. Ab sofort kam nur noch der Gewinner weiter, der Verlierer schied sofort aus dem Turnier aus. Die 32 Spieler, die ins Sechzehntel-Finale kamen, dezimierten sich nun plötzlich sehr schnell.

Aufgrund der langen Vorrunde zeigte die Uhr längst in Richtung Mitternacht. Die Currywurst war zu der Zeit bereits alle, da für eine kürzere Spielzeit kalkuliert. Um die hungrigen Darter bei Kräften zu halten, spendierten Carsten Scheibe von „Unser Havelland“ und Matthias Thamm von „Thamm Catering“ knusprige Pizza für alle. Es blieb kein Krümel übrig.

Die letzten Duelle an der Dart-Scheibe wurden so spannend, dass sich die Zuschauer Stühle heranzogen, um nur ja keinen Wurf zu verpassen. Am Ende holte sich Florian Sprenger um 1:40 Uhr in zwei Legs den Sieg gegen Matthias Wölky. Im Duell um Platz 3 besiegte Martin Krause ebenfalls in zwei Legs Hans Idems.

Florian Sprenger (39) aus Brieselang: „Ich spiele Dart erst seit 2014. Es war mein erstes Turnier überhaupt. Tatsächlich habe ich das Finale gegen meinen direkten Nachbarn Matthias bestritten, was ein unglaublicher Zufall war. Wir beide spielen immer einmal in der Woche zusammen Dart – stets am Donnerstag. Am Anfang vom Turnier hatte ich noch zittrige Hände, aber ich habe dann immer mehr meine Routine gefunden.“

Übrigens: Auch dieses Mal wurde während des Turniers keine 180 geworfen. Der beste Score war eine 174 von Jacek Schiffer. Christian Thamm schaffte es drei Mal in die Triple-19 und holte sich so sagenhafte 171 Punkte im Viertelfinale.

Der gesamte Turnier-Average lag bei 37.6. Keine Frage: Von da ist es noch ein weiter Weg zu den Profis. Aber der Anfang ist gemacht. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 208 (7/2023).

Der Beitrag Pfeile werfen in der Tanzschule Allround in Dallgow-Döberitz: 2. „Unser Havelland“ Dart-Turnier mit der Motschenhöhle! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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