Quantcast
Channel: Seite 384 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
Viewing all articles
Browse latest Browse all 4116

kukki Cocktails aus Wustermark bei der “Höhle der Löwen” im TV: Durstige Löwen?

$
0
0

“kukki” – das ist der süffige Cocktail aus der Flasche, der ohne Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe auskommt, da er sofort eingefroren wird. Das  trendige Getränke-Start­up wurde in Berlin-Lichterfelde gegründet, ist mit der Produktion aber im letzten Jahr nach Wustermark ins GVZ umgezogen. Zur großen Überraschung aller Fans hatte “kukki Cocktails” am 8. April einen Fernsehauftritt in der “Höhle der Löwen”. Ob die “kukkis” einen Löwen gefunden haben?

Die “kukki Cocktails”, die in Wustermark in Flaschen abgefüllt werden und dabei als i-Tüpfelchen noch eine kleine frische Beere oder ein Blättchen Minze mit abbekommen, werden sofort eingefroren. 

Das ist der besondere Kniff der “kukkis” (www.kukkicocktail.com). Auf diese Weise bleibt der Geschmack unverfälscht erhalten und Geschmackverstärker, Farbstoffe und Konservierungsmittel sind in der veganen Abfüllung überhaupt nicht mehr nötig. 

Josef “Sepp” Klemm, Saif Rudi und Andy “The German” Romanowski sind das Dreigespann, das die junge Firma am Laufen hält. Vor allem Josef Klemm ist es als begnadetem Erfinder zu verdanken, dass die Firma bereits zahlreiche Patente nicht nur beantragt, sondern auch erteilt bekommen hat. Da geht es etwa um hochverdichtete Eiswürfel in der Flasche, um das Geheimnis, warum die Flaschen im Tiefkühler einfach nicht platzen, und um den leuchtenden “kukki-Toaster”, mit dem Kunden einen “kukki” in nur 30 Sekunden trinkfertig auftauen können.

Angesichts der Tatsache, dass die “kukkis” in den Geschmacksrichtungen “Mojito”, “El Presidente”, “Sex on the Beach”, “Wild Passion Fruit”, “Pink Grapefruit”, “Colada” und “Caipi” bereits an vielen Verkaufsstellen, im Kaufland und auch im Online-Shop zu haben sind, stellt sich die Frage: Was hat die Gründer denn in die “Höhle der Löwen” getrieben? Da geht man doch eigentlich nur hin, wenn man einen Investor sucht? “Unser Havelland” hat den “kukkis” einen Besuch abgestattet und Saif Rudi, einen der Geschäftsführer und Gründer, zum Interview gebeten.

Saif, kannst du uns mehr über die Gründungsdaten von “kukki Cocktails” erzählen?

Saif Rudi: “Gegründet haben wir uns Ende 2015. 2016 haben wir unsere Räumlichkeiten im Berliner Goerzwerk bezogen. Dort haben wir auch die Produktion gestartet. Wir sind aber so schnell gewachsen, dass uns das Goerzwerk schon bald nicht mehr ausgereicht hat. Wir sind deswegen 2022 mit der Abfüllanlage, der Logistik und dem Versand in das Güterverkehrszentrum in Wustermark umgezogen. Hier konnten wir die Räume einer ehemaligen Konditorei übernehmen.”

Reicht denn der Platz jetzt aus?

Saif Rudi: “Wir haben im Winter sehr gut für den Sommer vorproduziert, unsere ‘kukkis’ bleiben ja zwei Jahre lang frisch. Wir kommen dank dieser Vorproduzierung voraussichtlich sehr gut durch das laufende Jahr. Wenn es aber mit den Bestellungen so weitergeht, dann sieht es rein planerisch für das kommende Jahr schon wieder eng aus. Dann reicht auch die Produktionsstätte in Wustermark nicht mehr. Wir schauen mit unseren Gesellschaftern bereits, ob wir eine weitere Anlage hinzunehmen können, am liebsten natürlich ebenfalls hier im GVZ. Aber ob wir die auch schon 2025 in Betrieb nehmen können? Das ist sehr fraglich.”

Wird es denn eine neue “kukki”-Sorte geben. Bislang habt ihr das Sortiment ja regelmäßig erweitert.

 Saif Rudi: “Wir haben jetzt acht Sorten am Start, von denen der Mojito und der Caipi die beiden beliebtesten Cocktails sind. Beide sind für jeweils 20 Prozent vom Umsatz verantwortlich. 

Wir haben bereits eine neunte Cocktail-Sorte in der Schublade. Ich denke aber nicht, dass wir sie noch in diesem Jahr vorstellen werden. Wir müssen erst einmal unsere Produktionskapazitäten klären und unsere vorhandenen Sorten in ausreichenden Mengen vorproduzieren, bevor wir uns an eine neue Kreation heranwagen können. Ich darf aber schon einmal verraten, dass es sich um einen niedrigprozentigen Cocktail wie ‘Pink Grapefruit’ handeln wird.

Im Monat füllen wir übrigens fast eine halbe Million Flaschen ab.”

Wie kommt es zu der hohen Nachfrage? Für einen großen Schub hat bei euch ja die Corona-Pandemie gesorgt, weil die Leute wieder gern zu Hause trinken, etwa, wenn sie Gäste zum Grillen eingeladen haben.

Saif Rudi: “Und jetzt kommt der nächste Schub, weil die Gastronomie unter dem Fachkräftemangel leidet. Die Restaurants möchten gern einen leckeren Cocktail ausgeben, haben aber keinen Barkeeper, der die Cocktails zusammenstellen kann. Unsere Cocktails aus der Flasche schmecken wie gerade frisch angesetzt. Und mit unserem ‘kukki Toaster’, der im Einsatz rot aufleuchtet, wird das Auftauen eines Cocktails sogar noch zum optischen Spektakel. Damit das alles gelingt, braucht man nur eine Steckdose. Für viele Gastronomen sind die Cocktails ein attraktives Zusatzgeschäft geworden. Unsere Cocktails sind mittlerweile bei über 5.000 Gastronomen erhältlich.”

Wer seinen “kukki” nicht im Biergarten, im Restaurant, im Kino oder im Theater bestellen möchte, kann dies auch Zuhause tun.

Saif Rudi: “Für den Endverbraucher gehen wir über Kaufland. Das ist der einzige Einzelhandel, den wir deutschlandweit sehr stark bespielen. Hier liegen wir in der Tiefkühlabteilung in einem Dreierkarton. 

Es gibt aber auch noch den Online-Shop. Hier stehen alle unsere acht Sorten zur Verfügung und man kann sich seine Bestellung beliebig nach den eigenen Vorlieben zusammenstellen. Von Wustermark aus versenden wir unsere Cocktails deutschlandweit – in einer nachhaltigen Verpackung und mit Trockeneis, damit die Cocktails auch gefroren bleiben.

Zuhause wandern die Cocktails dann aus der Transportkiste in den Tiefkühler. Möchte man einen ‘kukki’ trinken, reicht es aus, die gefrorene Flasche für drei Minuten in ein warmes Wasserbad zu legen.

Das mit dem Online-Shop war übrigens bereits unser dritter Anlauf. Dieses Mal haben wir alles so konzipiert, dass ein Paket zwei Tage lang unterwegs sein kann, ohne dass die Flaschen auftauen. Bei der Lieferung haben wir inzwischen eine Zustellquote von 98 Prozent.” 

Und im Online-Shop habt ihr auch ein bisschen Merchandise mit aufgenommen?

Saif Rudi: “Ja. Ein paar Bierdeckel mit lustigen Sprüchen. Unsere ‘kukki’-Flaschenöffner. Und am besten gehen unsere wiederverwendbaren Glasstrohhalme.”

Und jetzt wart ihr im Fernsehen, bei der VOX-Show “Höhle der Löwen”. Die Sendung war am 8. April zu sehen. 

Saif Rudi: “Ja, waren wir. Das wurde aber nicht live gesendet. Das ist bereits ein paar Monate her, dass wir da waren. Zu dem Zeitpunkt war meine Tochter noch gar nicht auf der Welt – und die ist jetzt ein Jahr alt. Da kann man sich ungefähr ausrechnen, wie lange das schon her ist. Wir haben den Beitrag auch vorher nicht zu sehen bekommen. Als es dann endlich so weit war, haben wir die Sendung vor Ort in Wustermark zusammen mit den Mitarbeitern gesehen. 

Wir waren natürlich sehr aufgeregt. Uns ist ganz schön die Düse gegangen. Wir wussten ja nicht, was genau ausgestrahlt und wie unser Pitch zusammengeschnitten wird. Das Anschauen der Sendung war für uns fast genauso aufregend wie dort vor Ort zu sein.”

Und wie war eure Reaktion auf die fünf Minuten Ruhm im Fernsehen?

Saif Rudi: “Als der erste Teil kam, haben wir uns sehr gefreut. Es war eben eine tolle Gelegenheit, die ‘kukki’-Idee einmal im Fernsehen zu präsentieren und auch zu erklären. Es weiß ja nicht jeder, wie unser Cocktail in der Flasche funktioniert.

Als es dann im zweiten Teil um den finanziellen Bereich ging, kamen wir natürlich nicht mehr so gut weg. Das war uns aber auch schon vor Ort bewusst, als die Sendung aufgezeichnet wurde. Da haben wir ja die Kritik der Löwen sozusagen live abbekommen.”

Das Problem für die Löwen war ja, dass ihr von einem potenziellen Investor 750.000 Euro haben wolltet – für 5 Prozent von eurem Unternehmen. Klar wurde auch, dass ihr eurer Firma damit einen hohen Millionenwert zusprecht. Und dass, obwohl ihr bislang noch in den roten Zahlen steckt und fünf Millionen Euro Schulden habt. Das kam bei den Löwen nicht gut an. Am Ende hat sich ja auch keiner für ein Investment erwärmen können.

Saif Rudi: “Man muss einmal ganz klar sagen, dass wir kein klassisches Getränke-Startup sind. Wir sind eigentlich ein Technologieunternehmen. So haben wir unsere Toaster von Grund auf neu entwickelt und erfunden. Aktuell kommt die 14. Version unseres Toasters zum Einsatz. Es kostet einfach unfassbar viel Geld, passend zu solchen Elektrogeräten einen Prototypen zu entwickeln und diesen dann zur Marktreife zu bringen.

Und das haben wir ja nicht nur beim Toaster so gemacht. Auch unsere Eismaschine, die Eisstäbe unter hohem Druck in zylindrische Formen presst und diese dann in die Flaschen einschießt, musste ebenfalls erfunden und gebaut werden. So etwas gab es vorher noch nicht. Bei unserer Eismaschine arbeiten wir inzwischen mit der vierten Version. 

Hinzu kommen die Kosten für den Markteintritt. Wir haben ein sehr erklärungsbedürftiges Produkt. Wir mussten also für viel Geld auf Messen gehen, um den potenziellen Kunden zu erklären, wie ‘kukki Cocktails’ funktionieren.

Nun steht der Maschinenpark. Wir haben eine unfassbar große Knowhow-Datenbank aufgebaut. Und einen Schatz an Patenten, den uns niemand mehr wegnehmen kann. Jetzt sind wir an dem Punkt, wo die Investitionen getätigt sind und wir endlich Geld verdienen können.

Und deswegen haben wir auch diese hohe Bewertung aufgerufen. Man wäre ja sozusagen eingestiegen in eine Firma, die ihre Hausaufgaben gemacht hat, die einen potenziellen Riesenwachstum vor sich hat, die international expandieren kann und die dank der Patente einen echten Schutz vor Nachahmern hat. Wir sind jetzt in der Scale-Up-Phase, wir skalieren gerade eigentlich nur noch. Und da gibt es auch kein Risiko, meiner Meinung nach. Auch nicht, wenn wir noch Schulden haben. Zumal wir langsam damit beginnen, die Schulden zu tilgen.”

Seid ihr denn jetzt schon in der Gewinnzone oder wenigstens näher dran?

Saif Rudi: “Ja, wir sind in diesen Monaten schon über Plan. In dem Monat vor der Ausstrahlung der Sendung sind wir endlich deutlich in der Gewinnzone angekommen. Das hat mit der Ausstrahlung gar nichts zu tun. Der Markt ist für uns einfach gerade da und wir konnten viele neue Großhändler dazugewinnen.” (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 218 (5/2024).

Der Beitrag kukki Cocktails aus Wustermark bei der “Höhle der Löwen” im TV: Durstige Löwen? erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


Viewing all articles
Browse latest Browse all 4116