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Channel: Seite 384 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Kino-Filmkritik: Belleville Cop

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Omar Sy ist in Frankreich ein Star, seitdem er in „Ziemlich beste Freunde“ brilliert und die ganze Welt mit seinem Charme und seinem spitzbübischen Grinsen überzeugt hat. Seitdem sucht man nach Filmen, um den neuen Star perfekt in Szene zu setzen. An „Plötzlich Papa“ kann man sich da auch noch erinnern.

„Belleville Cop“ kommt nun neu ins Kino – und sollte am besten gleich wieder vergessen werden.

Drehbuchautor und Regisseur Rachid Bouchareb bedient sich bei sämtlichen Polizei-Buddy-Filmen der letzten Jahrzehnte und klaut sich seinen Film bei Klassikern wie „Beverlyhills Cop“, „Leathal Weapon“ oder auch „Rush Hour“ zusammen.

Der Polizist Baaba Keita (Omar Sy) liebt seinen Pariser Bezirk Belleville, auch wenn es da recht ärmlich zugeht. Er lebt noch bei seiner Mama, macht die Mädels wuschig und jagt gern Taschendieben hinterher. Sein Kumpel Roland hat es weiter gebracht – er arbeitet inzwischen von Miami aus für das Ministerium. Bei einem Besuch erzählt er Baaba von einem Kokain-Drogendeal, der sich von Miami über Afrika bis nach Belleville erstrecken soll. Mitten in seinen Ausführungen wird er aber von maskierten Bösewichtern erschossen. Baaba packt sofort sich und die Mama in den Flieger und düst nach Miami, um den Mord an seinem Kumpel aufzudecken. Hier bekommt es Baaba mit dem amerikanischen Cop Ricardo Garcia (Luis Guzman) zu tun. Ricardo soll aufpassen, dass sich Baaba an die Regeln hält. Tut er aber nicht.

Au weia: „Belleville Cop“ ist 111 Minuten lang ein Film zum Fremdschämen. Das beginnt schon damit, dass kein einziger Mensch auf diesem Planeten, der nicht in Paris wohnt, etwas mit dem Viertel „Belleville“ anfangen kann. Alle Scherze und Verweise, die auf Kosten des Bezirks gehen, verpuffen wie Pfennigschwärmer, bei denen vor der Zündung die Lunte ausgeht.

Die gesamte Handlung, alle Dialoge und sämtliche Scherze wirken so, als hätte sich der minderbegabte Pförtner eines Autoparkplatzes zwischen Donuts und Kaffee überlegt, mal ein Drehbuch zu schreiben. Und immer, wenn ihm nix mehr einfällt, lässt er Omar Sy lachen wie ein Pferd, damit man seine weißen Zähne sieht. Hinzu kommt, dass die gesamte Logik des Films sofort in sich zusammenbricht, sobald man mehr als einen Gedanken daran verschwendet, warum die Gangster eigentlich so merkwürdige Transportwege für ihre Drogen suchen. Rachid Bouchareb sollte für dieses Machwerk aus jeder cineastischen Gild geworfen werden. (CS / Bilder: © 2018 Constantin Film Verleih GmbH)

Tipp: 0 von 5 Sternen
FSK: ab 12 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=GXVY58B0MNU

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 156 (3/2019).

Der Beitrag Kino-Filmkritik: Belleville Cop erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


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