Quantcast
Channel: Seite 384 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
Viewing all articles
Browse latest Browse all 4120

Illegale Abkürzung durch den Wald: Falkenseer Bürger demonstrieren

$
0
0

In der Falkenseer Lortzingallee und in der Nachbarschaft in der Nähe zum Falkenhagener See weichen die Sandstraßen gerade schön asphaltierten Straßen. Die Anwohner sehen es mit Bedenken. Sie fürchten, dass dann vor Ort im Tempo-30-Bereich noch mehr gerast wird, als dies sowieso bereits der Fall ist. Dabei macht den Anwohnern ein Umstand ganz besonders viel Sorge: …

… Immer wieder nutzen – laut ihrer Aussage – Anwohner aus dem Spandauer Eiskeller ihre Falkenseer Ecke als Startpunkt für eine Abkürzung durch den Wald, die ihnen eine Viertelstunde Zeit einspart – im Vergleich zur offiziellen Strecke über die L20.

Barbara Eickmeyer: „Der Niederneuendorfer Weg endet gleich bei uns um die Ecke in einer Sackgasse. Viele Anwohner aus der Laubenpiepersiedlung im Spandauer Eiskeller wissen, dass sie einfach nur der sandigen Piste durch den Wald folgen müssen, um in den Eiskeller zu gelangen. Das ist illegal. Der Waldweg ist nur für den Forst- und Jagdbetrieb freigegeben.“

Durch die Baumaßnahme ist es nicht mehr möglich, dem Niederneuendorfer Weg direkt in den Wald zu folgen. Die illegalen Walddurchquerer fahren nun schon einige Meter vor der Sackgasse in den Wald hinein und haben so Tatsachen geschaffen – und mit ihren Autos einen neuen Zubringer auf den Waldweg geschaffen.

Barbara Eickmeyer: „Das Problem ist, dass diese Autofahrer extrem rücksichtslos sind. Sie brettern in viel zu hohem Tempo durch unsere Nachbarschaft, obwohl sie hier nichts zu suchen haben. Wir haben versucht, mit diesen Leuten zu reden. Ich wurde schon als ‚Stasitante‘ und „abgeranzte Alte‘ bezeichnet. Manche bleiben auch mit dem Auto stehen und rufen provokant: ‚Mach doch ein Foto für‘s Ordnungsamt, das ist mir doch egal.‘ Es wurden auch schon Nachbarn fast umgefahren.“

Seit acht Jahren wohnt die Familie Eickmeyer bereits in der Lortzingallee. In dieser Zeit hat der Verkehr deutlich zugenommen. Sohn Jonas (10) hatte nun die Idee, eine Demo zu veranstalten, um auf die Missstände hinzuweisen. Sie wurde am 17. August veranstaltet. 45 Anwohner hatten sich versammelt, um von der Haydnallee aus bis zum Niederneuendorfer Weg zu laufen. Dabei zeigten sie ihre Schilder mit Slogans wie „Autos raus aus dem Wald“ oder „Eine Sackgasse ist keine Durchgangsstraße.“

Das Hinweisschild am Waldrand macht anscheinend keinen Eindruck aus die Eiskeller-Raser. Sollte es zu einer Kontrolle kommen, wäre die zu erwartende Konsequenz eh nur eine kleine Ordnungsstrafe. Barbara Eickmeyer: „Wir haben gehört, dass die Zuständigkeit nicht bei der Stadt liegt. Wir als Anwohner können nur Nummernschilder aufschreiben. Vielleicht tun wir das, wenn nix passiert.“

Nachbar Jörg Breidsprecher: „Wir erwarten, dass sich die Stadt Falkensee und der Landesforstbetrieb zusammensetzen und sich der Problematik annehmen. Sie sollten festsetzen, wer den Waldweg benutzen darf und wer nicht – und die ordnungsgemäße Nutzung durch sporadische Kontrollen sicherstellen. Ich denke auch, die Höhe der Geldstrafe bei der Ordnungswidrigkeit müsste höher sein, das würde vielleicht die Autofahrer abschrecken.“

Laura Sukyte-Eichmeyer: „Wir haben nichts gegen Fußgänger oder Radfahrer, die den Waldweg nutzen. Wir möchten nur den Autoverkehr unterbinden. Wir haben so viele Autofahrer angesprochen und wurden übel beschimpft. Das gehört sich so nicht. Wir wünschen uns eine friedliche Nachbarschaft mit dem Eiskeller. Wir möchten aber keine Durchgangsstraße für den Eiskeller in Spandau sein.“

Die von der Polizei begleitete Demo soll eine einmalige Protestaktion gewesen sein. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).

Der Beitrag Illegale Abkürzung durch den Wald: Falkenseer Bürger demonstrieren erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 4120