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Channel: Seite 384 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Kino-Filmkritik: ES 2

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Horror-Autor Stephen King hat 1986 mit „Es“ sein schönstes und zugleich auch furchterregendstes Buch geschrieben. Es ist eine zutiefst authentische Coming-of-age-Geschichte von einen paar Loser-Kindern, die im Kampf gegen eine unheimliche Entität ihre Stärke finden. Nachdem „Es“ bislang nur fürs Fernsehen verfilmt wurde, kam 2017 der erste Teil einer zweiteiligen Kinoadaption in die Lichtspielhäuser.

„Es“ Teil 1 ging an den Kinokassen ab wie eine Rakete und holte sich schnell den Titel „weltweit erfolgreichster Horrorfilm aller Zeiten“. Nun ist es an der Zeit für den Nachfolger, der das Epos abschließt.

Der erste Kinofilm beleuchtete die Erlebnisse der Kinder. Nun geht es mit den Erwachsenen weiter. 27 Jahre sind vergangen, seitdem der Club der Verlierer das Es-Monster in Form eines gruseligen Clowns in ihre Schranken verwiesen hat. Nach 27 Jahren geschehen auf einmal neue, mysteriöse Morde – Menschen verschwinden.

Mike Hanlon (Isaiah Mustafa), der in der Gruselstadt Derry geblieben ist, ruft die Freunde von damals zusammen. Bill Denbrough (James McAvoy), Beverly Marsh (Jessica Chastain), Richie Tozier (Bill Hader), Ben Hanscom (Jay Ryan) und Eddie Kaspbrak (James Ransone) folgen. Doch Es (Bill Skarsgård) wartet schon auf die Erwachsenen, die deutlich unsicherer agieren als damals noch ihre kindlichen Versionen. Hat Es schon gewonnen?

Regisseur Andrés Muschietti lässt sich satte zwei Stunden und 50 Minuten lang Zeit, um die Geschichte zu Ende zu erzählen. Dabei verwendet er viel Zeit auf die Charakterisierung der erwachsenen Versionen vom Club der Verlierer. Das tut dem Film gut, weil die punktgenaue Charakterisierung bereits ein echter Pluspunkt des Buchs war. Muschietti erfreut den Zuschauer auch immer wieder mit Rückblenden in die Zeit vor 27 Jahren – und holt so auch die Kinder noch einmal auf den Bildschirm.

Der zweite Pluspunkt von „Es“ sind weiterhin die Auftritte vom Horror-Clown Pennywise. Hier kommt es zu äußerst verstörenden und sehr gewalttätigen Szenen.

Auch wenn vieles nur in der Einbildung der Freunde stattfindet, so haut die visuelle Kraft so mancher Szene den Zuschauer glatt aus den Socken. Die Altersfreigabe „ab 16 Jahre“ ist kein Scherz – und der zweite Teil von „Es“ kommt als cineastische Mutprobe daher, bei der man gut herausfinden kann, wie viel Horror man zu verkraften in der Lage ist. Besonders effektvoll (wenn auch nicht sehr kreativ) sind die vielen „Jump Scares“, bei denen einen der Horror von jetzt auf gleich schockartig anspringt.

Was dem Film schadet, ist das Ende. Das kriegt King einfach nicht hin. Was übrigens im Film mehrfach angesprochen wird. (CS / Bild: UPIMedia)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 16 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=OYsSefoUdaw

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 163 (10/2019).

Der Beitrag Kino-Filmkritik: ES 2 erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


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