Darüber darf sich Falkensee ruhig immer wieder aufs Neue freuen: Die Gartenstadt verfügt über ein eigenes Kino. So müssen die Falkenseer nicht erst nach Rathenow oder Spandau fahren, sondern können neue Filme aus Hollywood gleich vor der eigenen Haustür genießen. Beim Publikum aus dem Havelland kommen vor allem Familienfilme ganz besonders gut an. Die große Überraschung: Es wird ein zweiter Kinosaal kommen. (ANZEIGE)
Seit vielen Jahren geht im Falkenseer ALA Tag für Tag der Projektor an, um zur Freude der Zuschauer einen handverlesenen Film auf die große Leinwand zu projizieren.
Das ALA in der Potsdamer Straße 4 gehört zu mehreren Lichtspielsälen, die in Dresden, in Berlin und im Berliner Umland von der Cineplex Gruppe Berlin (www.cineplex.de/falkensee) geführt werden.
Im kleinen Falkenseer Kino ist Georg Frei (63) seit vielen Jahren der Theaterleiter. Er bricht noch immer voller Leidenschaft eine Lanze für das Kino: „Das Kino hat auf jeden Fall weiterhin eine Zukunft. Ganz egal, ob man gern Netflix schaut oder einen riesigen Fernseher zu Hause hat: Das Erlebnis, einen neuen Film auf der großen Leinwand zu sehen und das auch noch mit anderen Menschen zu teilen, ist schon etwas Besonderes. Gerade für Kinder hat das Kino noch immer eine ganz eigene Atmosphäre. Ich bin auch der Meinung, dass Filme wie Avatar für das Kino gemacht sind und nur hier ihre volle Wirkung entfalten können.“
Im ALA gibt es noch immer ausgebuchte Kinosäle. Georg Frei: „Wenn wir den richtigen Film aufs Programm setzen, der den Geschmack der Zuschauer genau trifft, dann ist bei uns richtig etwas los. Vor allem Kinder- und Familienfilme laufen bei uns sehr gut – zuletzt etwa ‚Arielle‘. Ich denke, dass auch der neue Animationsfilm ‚Elemental‘ sehr gut angenommen wird. Aber auch romantische Filme und Komödien finden bei uns ihr Publikum. Die Superhelden- und Actionfilme spielen wir zwar auch dann und wann. Hier habe ich aber das Gefühl, dass die Zuschauer für diese Art Filme lieber nach Spandau fahren.“
Die Cineplex Gruppe Berlin bekennt sich zu ihrem Falkenseer Kino. So hat man Anfang März alle 189 alten Kinostühle abgeschraubt und sie gegen eine kleine Spende an lokale Kinoliebhaber abgegeben. Die Resonanz war gewaltig, alle Stühle haben neue Besitzer gefunden.
Markus Kühlmorgen von der verantwortlichen „To the movies Filmverleih-und Filmtheaterbetriebs GmbH“ aus Kleinmachnow: „Wir haben 60.000 Euro in 127 nagelneue Ledersessel investiert und noch einmal 85.000 Euro für die Sanierung des Fußbodens ausgegeben. Als nächstes kommen die Wände an die Reihe.“
Nach der Modernisierung sind die Ticketpreise moderat gestiegen. Georg Frei: „Die meisten Kinofreunde bestellen und bezahlen ihre Kinokarte online, hier ist sie auch einen halben Euro günstiger. Nur die wenigsten holen sich ihre Karte vor dem Film direkt im Kino. Worauf aber niemand verzichten möchte, das ist eine Portion Popcorn oder Nachos mit einem dazu passenden Getränk. Der Snack gehört zum Kinobesuch einfach fest mit dazu.“
Das ALA Falkensee hat sich eine ganze Menge Extras einfallen lassen, um den eigenen Kinosaal noch besser auszunutzen.
Georg Frei: „Wir haben sehr oft Schulklassen oder Kitagruppen bei uns zu Gast, die gern einen pädagogisch wertvollen Film sehen möchten. Gern besorgen wir dabei gezielt den Film, den sich die Erzieher oder Lehrer wünschen.“
Für die ganz kleinen Zuschauer gibt es an jedem zweiten Sonntag im Monat stets den „Kindersonntag“ im Kino. Nach dem Motto „Mein erster Kinobesuch“ werden gezielt Filme gezeigt, die nicht allzu lang sind und die eine FSK-0-Freigabe haben. Der Eintritt beträgt bei diesen Vorführungen nur 4,50 Euro (auch für die Eltern) und eine kleine Tüte Popcorn gibt es noch kostenfrei obendrauf. Im aktuellen Programm, das von Mai bis August reicht, werden Filme wie „Feuerwehrmann Sam“, „Der kleine Drache Kokosnuss“ oder „Prinzessin Lillifee“ gezeigt.
Georg Frei: „Bei diesen Vorstellungen gibt es kein Vorprogramm und keine Werbung. Während des gesamten Films brennt außerdem gedimmtes Licht, damit sich die kleinen Kinder besser orientieren können. Außerdem achten wir auf eine reduzierte Filmlautstärke.“
Vor allem für die Senioren ist das Filmcafé gedacht, das immer am Mittwoch um 15 Uhr startet – mit Kaffee und Kuchen. Georg Frei: „Dabei muss es noch nicht einmal ein ganz neuer Film sein, der gezeigt wird. Gerade die Älteren freuen sich, wenn wir einen Klassiker zeigen.“
Viele Frauen freuen sich auf die Vorstellung mit dem Namen „Emotions“. Dabei handelt es sich immer um eine Vorpremiere eines neues Frauenfilms, die stets an einem Mittwoch um 20 Uhr stattfindet. Hier gibt es oft noch ein Glas Sekt dazu.
Georg Frei: „Den klassischen Filmvorführer mit seinen großen Filmrollen gibt es schon lange nicht mehr. Neue Filme bekommen wir nur noch digital – entweder über das Internet oder auf einer Festplatte. Der neue Film ‚Elemental‘ bringt es so etwa auf 910 Gigabyte Umfang, allerdings kombiniert in einer 2D- und 3D-Version.“
Im Kino wird schon wieder geplant. Ein Anbau mit einem zweiten, etwas kleinerem Saal für 60 Zuschauer soll kommen. Georg Frei: „Ich bin seit 1994 hier. Schon damals gab es Pläne, das ALA zu vergrößern, jetzt scheint es endlich Wirklichkeit zu werden. Dann können wir zwei Filme auf einmal zeigen.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 208 (7/2023).
Der Beitrag Rund um den Bahnhof: Das ALA-Kino in Falkensee bekommt einen zweiten Saal! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).