Rund um den Frauentag im März freuten sich die Damen über jede Menge Blumen, Anerkennung und Aufmerksamkeit. Aber das war anscheinend erst der Auftakt. Viele Frauen wollten im Anschluss gern noch ein wenig „unartig“ sein – und sich einen frivolen Spaß gönnen. Denn „Mango Event“ lud am 9. März zur „Ladies Night“ in die Falkenseer Stadthalle ein – zum Männer-Striptease mit den „Juicy Boys“ aus Berlin. Hunderte Frauen folgten dem Aufruf. Was sie während der Show zu sehen bekamen, war für manche Damen dann aber doch zu heftig.
Anscheinend haben auch die Damen ab und zu einmal Lust auf ein wenig nackte Haut. Entsprechend groß war der Andrang zur ersten „Ladies Night“ in der Falkenseer Stadthalle. Bereits zum Start standen die Frauen vor der Stadthalle Schlange – so voll war es hier schon lange nicht mehr.
Auf die Damen wartete ein ganz besonderer Abend. Der Veranstalter „Mango Event“ (www.mangoevent.ticket.io), der regelmäßig zu Tanz- und Spaß-Veranstaltungen aller Art einlädt, hatte die „Ladies Night“ in Falkensee ausgerufen – und versprochen: „Der Dancefloor gehört den Ladies“.
Tatsächlich gab es passend zur „Ladies Night“ eine Ansage: Die Männer mussten draußen bleiben, die Frauen waren ganz unter sich. Denn wer möchte schon, dass bei der angekündigten Männer-Striptease-Show der eigene Mann skeptisch von der Seite aus zuschaut? Die Männer durften deswegen erst ab 23:30 Uhr zur Party dazukommen.
Zunächst sorgte der Radio Potsdam DJ Manuel Prothmann mit Musik von den Turntables für Stimmung in der Stadthalle. Viele der anwesenden Damen nutzten die Gelegenheit zum Tanzen, der Alkohol floss in Strömen, die Stimmung war sehr locker, es knisterte in der Luft. Klar war: Die Mädels in der Stadthalle wollten zum Frauentag nicht nur Blümchen geschenkt bekommen.
Und so fragte sich so manche Besucherin ungeduldig: Wann geht es denn los? Bis um 22 Uhr mussten die Damen ausharren, dann wurde ein kurzer Countdown gestartet – und Paul Juice von den Berliner „Juicy Boys“ (www.juicy-boys.com) betrat die Bühne. Er hatte auch noch zwei Freunde mitgebracht. Die drei Stripper machten ihrem Berufsstand alle Ehre. Kein Gramm Fett am Körper, klar definierte Muskeln, großflächige Tattoos und ein Strahlelächeln mit weißen Zähnen. Rein vom Optischen her können die meisten Männer, die Zuhause auf die „Ladies Night“ Teilnehmerinnen gewartet haben, diesem Standard nicht gerecht werden.
Allerdings: Während die ersten Shirts zerrissen, Gürtel aus der Hose gezogen und bunte Schlüpfer präsentiert wurden, kam erster Unmut in den hinteren Reihen auf: Die Damen konnten nur sehr schlecht sehen, da ihnen die vor ihnen stehenden Geschlechtsgenossinnen den freien Blick versperrten. So konnte man immer nur das beobachten, was oberhalb der Bauchnabelregion auf der Bühne geschah. Gingen die „Juicy Boys“ gar auf Tuchfühlung mit dem Fußboden, verschwanden sie komplett aus dem Blickfeld.
Auf der Damentoilette war die Stimmung entsprechend gedrückt: „Gerade die Kleineren von uns sehen ja gar nichts“, hieß es. Dabei wäre es so einfach gewesen. Eine leicht erhöhte Bühne – und alle hätten perfekt gucken können. Es hätte sogar gereicht, die Stripper auf Stühle steigen zu lassen. Noch besser wäre allerdings ein zusätzlicher Bühnenarm gewesen, der mitten ins Publikum hereinragt.
Die Striptease-Show selbst war für einen Teil des Publikums zu hart. Anstelle von Schmusesongs und erotischen Bewegungen auf der Bühne wurden passend zu harten elektronischen Beats auf einmal Dildos gezückt und Shorts fallen gelassen. So manche Dame, die ahnungslos auf die Bühne geholt wurde, hat vielleicht doch mehr Körperkontakt gehabt, als ihr lieb gewesen ist. So kam es nach den ersten Minuten der Show zu einem spürbaren Exodus einiger Damen, die schockiert nach Hause fuhren: „Das ist nicht das, was wir von diesem Abend erwartet hatten. Wir wollten tanzen und ein wenig Spaß haben. Was wir auf der Bühne gesehen haben, war uns zu heftig.“
Die Show spaltete das Publikum deutlich. Und auch so manche Clique. Während die einen Damen entsetzt zur Garderobe drängten, blieben die anderen erst recht in der Stadthalle, um weiterzufeiern. „Ich habe nichts anderes erwartet – und mir gefällt das, was ich sehe“, hieß es da. Und: „Warum sollen immer nur die Männer derben Spaß haben dürfen? Zumal die Juicy Boys ja auch sehr ansehnlich sind.“
Mit zerfetzten Tanktops, jeder Menge Körperöl, Fummelattacken auf der Bühne und vielen kreischenden und enthemmten Ladies ging es dann munter weiter.
Bei einer Wiederholung im nächsten Jahr dürfte nun zumindest im Vorfeld klar sein, was die Damen bei einer „Ladies Night“ erwartet. Bei diesem Debut handelte es sich noch um eine Wundertüte mit unbekanntem Inhalt. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 217 (4/2024).
Der Beitrag Schlüpfrige Unterhaltung bei der Ladies Night: Die Juicy Boys traten in der Falkenseer Stadthalle auf! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).